Neu Delhi Westerwelle für offeneren Umgang mit dem Kunstfund

Neu Delhi · Der amtierende Außenminister Guido Westerwelle hat einen offeneren Umgang mit dem spektakulären Münchner Fund von Kunstwerken verlangt, die seit der Nazi-Zeit verschwunden waren. Der FDP-Politiker warnte gestern vor einem Schaden für Deutschlands Ansehen. "Wir sollten die Sensibilität des Themas in der Welt nicht unterschätzen", sagte Westerwelle am Rande eines Indien-Besuchs in Neu Delhi. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht Vertrauen verspielen, das in langen Jahrzehnten aufgebaut wurde. Das Gebot der Stunde ist jetzt Transparenz."

Nach Bekanntwerden der Entdeckung von etwa 1400 Werken bei dem Kunsthändler-Sohn Cornelius Gurlitt gibt es Kritik an den deutschen Ermittlungsbehörden. Der Fund wurde von Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung anderthalb Jahre lang unter Verschluss gehalten. Vermutet wird, dass sich unter den Werken auch Nazi-Raubkunst befindet. Sie soll über Cornelius Gurlitts Vater Hildebrand in die Familie gekommen sein, der im Kunsthandel während der NS-Zeit eine zentrale Figur war.

(dpa)
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