Größtes Kunstgeschäft Grothe-Sammlung für 50 Millionen Euro verkauft

Hamburg (rpo). Die Sammler Sylvia und Ulrich Ströher, frühere Eigentümer des Haarpflegekonzerns "Wella", haben in einer spektakulären Übernahme eine Kunstsammlung im Wert von über 50 Millionen Euro gekauft - zweifelsohne eines der größten Kunstgeschäfte der Geschichte.

Das Sammlerehepaar Sylvia und Ulrich Ströher aus Darmstadt bestätigte gegenüber der Wochenzeitung "Die Zeit" den Erwerb der über 700 Werke umfassenden Sammlung des Bauunternehmers Hans Grothe aus Duisburg. Es handelt sich um eines der größten Kunstgeschäfte der Geschichte. Damit erweitert sich die bislang fast unbekannte Sammlung Ströher zur wichtigsten Kollektion deutscher Nachkriegskunst.

Die Ströhers besitzen nach der Übernahme rund 1.500 Bilder und Skulpturen aus den fünfziger bis neunziger Jahren. Über den Kaufpreis wurde offiziell nichts bekannt. Der Direktor des Bonner Kunstmuseums Dieter Ronte beziffert ihn auf über 50 Millionen Euro. Zu der Sammlung gehören Werke der bedeutendsten deutschen Nachkriegskünstler wie Anselm Kiefer, Jörg Immendorf und Georg Baselitz.

Die bestehenden Leihverträge mit dem Bonner Museum und dem Museum Küppersmühle in Duisburg sollen, so die Absicht der Ströhers, bis 2025 weiterlaufen. Wie bisher soll das Museum Küppersmühle von dem Direktor Walter Smerling geleitet werden. Sylvia Ströher wird die dortigen Wechselausstellungen mitgestalten. Erwogen wird, das Dachgeschoss des Duisburger Museums auszubauen, um dort genügend Raum für Bilder von Gerhard Hoehme oder K. O. Götz zu schaffen, von denen das Sammlerehepaar besonders viele Werke besitzt.

(gms)
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