Vorbote für die Oscars „Marriage Story“ ist Favorit bei den Golden Globes

Los Angeles · Die Filmpreise werden in der Nacht zu Montag verliehen. Sie gelten als Vorboten für die Oscar-Verleihung im Februar.

 Scarlett Johansson (l.) und Adam Driver (r.) in „Marriage Story“.

Scarlett Johansson (l.) und Adam Driver (r.) in „Marriage Story“.

Foto: AP/Wilson Webb

(dpa) Fünf Wochen vor der Oscar-Verleihung wird an diesem Wochenende ein großes Staraufgebot bei den Golden Globes erwartet. Die Auszeichnungen des Verbands der Auslandspresse sollen am Sonntagabend (Ortszeit) in Beverly Hills zum 77. Mal vergeben werden. Bei der lockeren Trophäen-Party fließt gewöhnlich viel Sekt. Die Show gilt aber auch als Barometer für die glamouröse Oscar-Gala Anfang Februar.

Das Beziehungsdrama „Marriage Story“ geht mit sechs Nominierungen als Favorit ins Rennen um die Filmtrophäen. Das Mafia-Epos „The Irishman“ von Martin Scorsese und Quentin Tarantinos „Once Upon a Time in Hollywood“ sind jeweils fünfmal nominiert. Je vier Trophäen könnten der Thriller „Joker“ mit Joaquin Phoenix und das Drama „Die zwei Päpste“ mit Jonathan Pryce und Anthony Hopkins abräumen. Der Streaming-Riese Netflix dominiert diesmal mit seinen Produktionen „Marriage Story“, „The Irishman“ und „Die zwei Päpste“.

Zu den Schauspielern mit Globe-Hoffnungen zählen Scarlett Johansson und Adam Driver als Scheidungspaar in „Marriage Story“, Daniel Craig als Detektiv in „Knives Out“, Taron Egerton als Elton John in „Rocketman“ und Renée Zellweger in „Judy“ als die Sängerin Judy Garland. Leonardo DiCaprio könnte für seine Leistung in „Once Upon a Time in Hollywood“ als bester Hauptdarsteller in einer Komödie ausgezeichnet werden. Es ist bereits die zwölfte Globe-Nominierung in der Karriere des Schauspielers, dreimal gewann er bereits eine der Trophäen.

Reine Männersache ist diesmal die Sparte „Beste Regie“, in der keine einzige Frau nominiert wurde, was im Vorfeld der Preisverleihung auch zu Kritik führte. Hier treten Martin Scorsese („The Irishman“), Quentin Tarantino („Once Upon a Time in Hollywood“), Bong Joon Ho („Parasite“), Sam Mendes („1917“) und Todd Phillips („Joker“) an.

Deutsche Anwärter fehlen. Der Film „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt hatte es nicht unter die Nominierten in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“ geschafft. Auch im Rennen um den Auslands-Oscar ist der Film bereits ausgeschieden.

Die Golden Globes gelten nach den Oscars als die wichtigsten US-Filmpreise. Neben 14 Film-Trophäen werden auch elf Preise in Fernsehkategorien verliehen. Anwärter für die beste TV-Dramaserie des Jahres sind unter anderem die Netflix-Serie „The Crown“ und „Big Little Lies“ und „Succession“ von HBO.

Zwei Globe-Preisträger stehen bereits fest. Die US-Moderatorin Ellen DeGeneres (61) wird den Carol-Burnett-Preis als Ehrung für besondere TV-Persönlichkeiten erhalten. Tom Hanks (63) wird mit dem „Cecil B. DeMille Award“ für sein Lebenswerk gewürdigt. Zum fünften Mal steht der britische Komiker Ricky Gervais als Gastgeber auf der Bühne.

(dpa)
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