Mannheim Fotograf Robert Häusser 88-jährig gestorben

Mannheim · Der Fotograf Robert Häusser, einer der führenden Vertreter der klassischen Moderne, ist gestern im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilten die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim mit, die den fotografischen Nachlass und das komplette Archiv Häussers seit 2002 verwalten. Er gehörte zu den international anerkannten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit. Sein Werk wurde mit vielen Ehrungen ausgezeichnet. Bilder von Robert Häusser wurden in über 130 Einzelausstellungen in Museen und Galerien im In- und Ausland gezeigt.

1995 hatte er den hoch dotierten Hasselblad Award erhalten. Seine schwarz-weißen Fotografien haben einen strengen, symmetrischen Aufbau. "Ich erfinde meine Bilderwelt nicht, sondern ich finde sie. Ich suche die Begegnung mit ihr, ich suche die Auseinandersetzung", hatte Häusser seine Arbeit beschrieben. 1924 wurde Häusser in Stuttgart geboren. Seine Familie wurde unter den Nazis verfolgt. Eine der großen Foto-Ausstellungen widmeten die Reiss-Engelhorn-Museen vor drei Jahren seiner Fotoreportage über die Berliner Mauer.

Von 1961 bis 1963 hatte Häusser den Bau der Mauer fotografiert: ein im Stacheldraht hängendes Kinderbett, das abrupte Ende eines Schienenbettes, zugemauerte Fenster oder zwei Grenzer, die – vom Teleobjektiv ausgetrickst – gegen ihren Willen in die Kamera schauen.

(dpa)
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