Fortsetzung des Animationsfilm-Hits Das geheime Leben der Haustiere

Ein unter Nervosität leidender Jack-Russell-Terrier, ein Zwergspitz, der sich als Katze tarnt: Auch „Pets 2“ ist sehr kurzweilig.

(dpa) Wenn Frauchen und Herrchen morgens nichts ahnend die Tür hinter sich schließen, beginnt das geheime Leben der Haustiere. Dann nimmt der Zwergspitz ein Dampfbad im Geschirrspüler, der Pudel feiert eine Heavy-Metal-Party und das niedliche Kaninchen leitet eine Sitzung für Superhelden. Die witzige Idee von „Pets“ sorgte vor drei Jahren für einen flotten Kinospaß. Nach dem großen Erfolg der Animationskomödie war die Fortsetzung nur eine Frage der Zeit.

Das Team um Regisseur Chris Renaud und Drehbuchautor Brian Lynch erzählt in „Pets 2“ nun gleich drei Geschichten parallel, angefangen mit Jack-Russell-Terrier Max, dem Helden aus Teil eins. Bei Max und seinem Hundekumpel Duke gibt es menschlichen Nachwuchs: Frauchen Katie und ihr Mann bekommen ein Baby. Anfangs skeptisch, schließt Max den kleinen Liam bald ins Herz – so sehr, dass er sich im hektischen New York City ständig um den Knirps sorgt und schließlich eine krankhafte Nervosität entwickelt. Auf einem Familienausflug zum Bauernhof zeigt ihm der erfahrene Rooster, wie Hund locker bleibt.

Während seines Urlaubs hat Max sein Lieblingsspielzeug, eine quietschende Gummibiene, in die Obhut der Zwergspitzdame Gidget gegeben. Dummerweise lässt Gidget, die schon in „Pets“ romantische Gefühle für Max hegte, das Quietschebienchen beim Tagträumen aus dem Fenster fallen. Es landet in der Wohnung einer alten Dame – zwischen Dutzenden Katzen. Nach intensiver Ausbildung bei der Katze Chloe begibt sich Gidget, selbst als Mieze getarnt, auf Rettungsmission und mischt sich unter die miauende Horde.

Das dritte Abenteuer dreht sich um den mit Abstand lustigsten Typen des Films. Das überdrehte Kaninchen Snowball war im ersten Film noch der vermeintliche Bösewicht, entpuppt sich aber spätestens in „Pets 2“ als Kultfigur, die bestimmt irgendwann einen eigenen Film bekommt. Snowball ist überzeugt, ein mächtiger Superheld zu sein. Als Hündin Daisy Unterstützung braucht, um einen weißen Tiger aus einem finsteren Zirkus zu befreien, schlägt Captain Snowballs große Stunde.

Lange springt „Pets 2“ zwischen den drei Handlungssträngen hin und her, die zum Ende etwas holprig wieder zusammengeführt werden. Das wirkt mitunter etwas überladen. In Sachen Tempo und Witz kann der Film mit seinem Vorgänger auch nicht ganz mithalten. Für die Länge von nicht mal anderthalb Stunden bietet die Idee vom geheimen Leben der Haustiere (so der Originaltitel: „The Secret Life Of Pets“) aber noch genug Futter. Für Lacher sorgen zum Beispiel ein verrückter Truthahn, eine Kuh, die sich gegen Vorurteile wehrt, und immer wieder Snowballs überdrehte Ausbrüche zwischen Tatendrang und Panik.

In der Originalversion brilliert Comedian Kevin Hart als Kaninchen im Superheldenkostüm. Harrison Ford leiht Rooster seine Stimme. Auch die deutsche Fassung ist einigermaßen prominent besetzt. Wie schon im ersten Teil sind die Schauspieler Jan Josef Liefers, Dietmar Bär und Dieter Hallervorden sowie Sängerin Stefanie Heinzmann zu hören.

Ganz unaufdringlich setzt „Pets 2“ übrigens auch ein Zeichen gegen Tierquälerei. Wer selbst Haustiere hat und mit Kindern ins Kino geht, sollte den kleinen Zuschauer dazu vielleicht ergänzend erklären, dass elektrische Zahnbürsten für Kaninchen ungeeignet sind und Hunde im Geschirrspüler absolut und auf keinen Fall nichts verloren haben. Nur zur Sicherheit.

Pets 2, USA 2019 – Regie: Chris Renaud, synchronisiert von Jan Josef Liefers, Dietmar Bär, Stefanie Heinzmann, Dieter Hallervorden, 86 Min.

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