Hollywood-Legende Warren Beatty wird unglaubliche 70

Frankfurt/Main (RPO). Schön ist er eigentlich immer noch, ein guter Schauspieler und immer auch ein Frauenheld. Obwohl schon lange mit seiner Kollegin Annette Bening verheiratet. Denn Ladies hatte er genug, und recht prominente nach dazu. Am Freitag wird Warren Beatty 70. Eigentlich kaum zu glauben, bei der Energie.

 Hat sein Leben gelebt und tut es noch: Warren Beatty.

Hat sein Leben gelebt und tut es noch: Warren Beatty.

Foto: AP, AP

Aus seinem Familiennamen Beaty machte er Beatty; das klingt weniger nach "schlagen/besiegen" wie "to beat". Ausgesprochen wird Beatty wie "Behty", aber geschrieben assoziiert man Beauty, also Schönheit und Prachtkerl. Und das passt zu Warren Beatty, dem vielleicht schönsten Hollywood-Star, den die Welt je gesehen hat.

Seine Karriere hat er allerdings nicht nur auf seine schauspielerische Ausstrahlung aufgebaut. Davon zeugt auch der Oscar, den er als Regisseur des ambitionierten Films "Reds" erhielt.

Im Januar dieses Jahres sagte er bei der Golden-Globe-Verleihung in seiner Dankesrede für die Auszeichnung seines Lebenswerks mit dem Cecil B. DeMille Award, diese sei ein Ansporn, einen neuen Film zu machen. Er habe wirklich nicht viele Filme gemacht und komme sich abgehängt vor angesichts der jüngsten Erfolge von Jack Nicholson, Clint Eastwood und Dustin Hoffman.

Immerhin aber ist Warren Beatty der Einzige, der zwei Mal in jeweils vier Funktionen für den Oscar nominiert war: Als Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent war er 1978 für "Der Himmel kann warten" und 1981 für "Reds" Anwärter auf die Trophäe. Neben dem Oscar gewann er fünf Golden Globes.

Am Anfang seiner Karriere stand er im Schatten seiner berühmten Schwester Shirley MacLaine. Sie wurde am 24. April 1934 und er am 30. März 1937 in Richmond im US-Staat Virginia geboren. Ihre Familie ist schottisch-irischer Herkunft, der Vater war Musiker und Schuldirektor, die Mutter Schauspielerin. Nach der Schauspielausbildung folgte Warren Beatty seiner Schwester an den Broadway. Danach stand ihm die Filmwelt offen.

In Elia Kazans "Fieber im Blut" (1961) um die sexuellen Nöte restriktiv erzogener Teenager wurde er von der Kritik als "neuer James Dean" gefeiert. Seine Filmpartnerin Natalie Wood ließ sich 1962 von Robert Wagner scheiden. Sie war die erste, aber nicht die einzige Kollegin, mit der Beatty eine Liaison anfing. Die nächste war Leslie Caron, seine noch verheiratete Partnerin in der Komödie "Versprich ihr alles".

Zusammen nahmen sie 1967 an einem Empfang von Königin Elizabeth II. teil, aber als Warren Beatty die Britin Julie Christie erblickte, war es um ihn geschehen. In demselben Jahr hatte er seinen Durchbruch als Filmstar im Gangsterfilm "Bonnie and Clyde". Einen erneuten Triumph als Produzent und Schauspieler feierte er mit "Shampoo" (1975). Darin spielt er den Friseur und "Mann für alle Fälle" für reiche wie schöne Frauen, eine davon stellte Julie Christie dar. Sie hatte ihn 1973 verlassen. Angeblich zerbrach die Beziehung daran, dass sie keine Kinder wollte, er dies aber nicht akzeptierte.

Er bot Annette Bening "Abendessen und ein Baby" an

Ein großer Erfolg wurde auch ihr nächster gemeinsamer Film "Der Himmel soll warten" (1978), bei dem Beatty erstmals auch Regie führte sowie als einer der Autoren und Produzenten beteiligt war und gleich vier Oscar-Nominierungen erhielt.

Ganz allein in vierfacher Funktion (Drehbuch, Hauptrolle, Regie und Produktion) drehte Beatty danach "Reds" (1981) über den amerikanischen Reporter John Reed, der 1917 als idealistischer Radikal-Sozialist und Kriegskorrespondent in Russland die bolschewistische Machtübernahme miterlebt hatte. Als er den Oscar entgegen nahm, rief ihm Shirley MacLaine zu: "Denk nur, was Du hättest erreichen können, wenn Du Dich an ein Zölibat halten müsstest."

Mit seiner "Reds"-Kollegin Diane Keaton wird ihm ebenso wie mit den Partnerinnen seiner folgenden Filme jeweils eine private Beziehung nachgesagt: Isabelle Adjani spielte in der erfolglosen Komödie "Ishtar" eine geheimnisvolle orientalische Schönheit. Madonna verhalf seiner Comic-Verfilmung "Dick Tracy" zu kommerziellem Erfolg.

Die Liste seiner prominenten Freundinnen ist nach Medienberichten noch viel länger; genannt werden Joan Collins, Elizabeth Taylor, Liv Ullmann, Brigitte Bardot, Candice Bergen, Cher, Carly Simon (sie soll ihn in ihrem Song "You're So Vain" meinen), Goldie Hawn, Britt Ekland und Elle Macpherson.

Der Film "Bugsy" (1991) bringt die Wende im unsteten Privatleben von Warren Beatty. "Nach den Dreharbeiten habe ich Annette (Bening) gefragt, ob sie Abendessen und ein Baby haben möchte, und sie sagte Ja", erklärte er nach der Hochzeit am 12. März 1992. Das Paar bekam vier Kinder: 1992 Kathlyn, 1994 Benjamin, 1997 Isabelle Ira Ashley und 2000 Ella Corinne.

Mit der amerikanischen Politik rechnete Beatty als Autor, Hauptdarsteller und Regisseur in seinem Film "Bulworth" (1998) ab. Er mimt einen amtsmüden Senator, der durch eine Bekanntschaft mit einer jungen afroamerikanischen Rapperin (Halle Berry) beginnt, unbequeme politische Wahrheiten zu verbreiten. Und er macht sich in einem Gag darüber lustig, dass man ihn immer wieder mit dem braun gebrannten Hollywood-Beau George Hamilton verwechselt hat.

Aber auch ein Warren Beatty kann nicht alles haben: Seine politischen Ambitionen in der Demokratischen Partei stießen bei den kalifornischen Wählern keineswegs auf einhellige Begeisterung.

(ap)
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