Filmfestspiele in Venedig Netflix-Film „Roma“ von Alfonso Cuarón gewinnt Goldenen Löwen

Venedig · Erstmals hat eine Netflix-Produktion einen Goldenen Löwen gewonnen: Das in Schwarz-Weiß gedrehte Drama „Roma“ des Oscar-Preisträgers Alfonso Cuarón gewinnt die höchste Auszeichnung beim Festival Venedig. Florian Henckel von Donnersmarck geht leer aus.

 Alfonso Cuaron, Regisseur aus Mexiko, erhält den Goldenen Löwen in der Kategorie bester Film für "Roma" bei der Abschlussveranstaltung der 75. Ausgabe der Filmfestspiele in Venedig.

Alfonso Cuaron, Regisseur aus Mexiko, erhält den Goldenen Löwen in der Kategorie bester Film für "Roma" bei der Abschlussveranstaltung der 75. Ausgabe der Filmfestspiele in Venedig.

Foto: dpa/Kirsty Wigglesworth

Cuarón, der zuvor zwei Oscars für das Weltraumdrama „Gravity“ gewann, drehte „Roma“ ausschließlich in schwarz-weißen Bildern. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie im Mexiko der 70er Jahre und fokussiert dabei auf die Kindermädchen und Haushälterinnen. Der Regisseur erklärte, das Werk sei eine Hommage an die Frauen, die ihn großzogen.

Der zweitwichtigste Preis des Festivals, der Große Preis der Jury, ging an „The Favourite“. Der Grieche Yorgos Lanthimos erzählt darin von den Intrigen am Hof der britischen Queen Anne. Für die Rolle der Königin wurde Hauptdarstellerin Olivia Colman als beste Schauspielerin geehrt.

Für die beste Regie wurde der Franzose Jacques Audiard für seinen Western „The Sisters Brothers“ ausgezeichnet. Die US-Brüder Ethan und Joel Coen gewannen den Preis für das beste Drehbuch für „The Ballad of Buster Scruggs“, ebenfalls eine Netflix-Produktion. Als besten Schauspieler ehrte die Jury den US-Amerikaner Willem Dafoe. Der 63-Jährige verkörpert in Julian Schnabels „At Eternity's Gate“ den berühmten Maler Vincent van Gogh.

Gleich zwei Auszeichnungen gab es für „The Nightingale“ der Australierin Jennifer Kent. Der Film wurde mit dem Spezialpreis der Jury geehrt. Die Regisseurin war die einzige Filmemacherin im diesjährigen Wettbewerb. Ihr Hauptdarsteller Baykali Ganambarr gewann außerdem den Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller. Er spielt in dem Drama einen Aborigine, der unter den britischen Kolonialherren leidet.

Die wichtigsten Auszeichnungen im Überblick:

- Goldener Löwe für den besten Film: "Roma" von Alfonso Cuarón (Mexiko)

- Großer Preis der Jury: "The Favourite" von Yorgos Lanthimos (Großbritannien, Irland, USA)

- Silberner Löwe für die beste Regie: Jacques Audiard für "The Sisters Brothers" (Frankreich, Belgien u.a.)

- Preis für das beste Drehbuch: Ethan und Joel Coen für "The Ballad of Buster Scruggs" von Ethan und Joel Coen(USA)

- Preis für die beste Schauspielerin: Olivia Colman für "The Favourite" von Yorgos Lanthimos (Großbritannien, Irland, USA)

- Preis für den besten Schauspieler: Willem Dafoe für "At Eternity's Gate" von Julian Schnabel (USA, Frankreich)

- Spezialpreis der Jury: "The Nightingale" von Jennifer Kent (Australien)

- Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller: Baykali Ganambarr für "The Nightingale" von Jennifer Kent (Australien)

(felt/dpa)
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