Fotos "Tages des Verrats" - Clooneys Politdrama
George Clooney ist nicht nur attraktiv, sondern auch schlau. Der Schauspieler nutzt seine Millionengagen, um eigene Filme über jene Themen zu drehen, die ihm am Herzen liegen. In seinem Politdrama "The Ides of March - Tage des Verrats" führt er Regie und verkörpert zugleich den charismatischen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur, Mike Morris.
Die Hauptrolle aber überlässt er Ryan Gosling, der als Politikberater Stephen im Haifischbecken ausgebuffter Wahlkampfprofis um sein berufliches Überleben kämpft.
Stephen Meyers ist zwar ein ausgesprochener Karrierist, doch sein Engagement für Morris, einem von zwei demokratischen Anwärtern auf die Präsidentschaftskandidatur, ist ihm heilig. Denn Gouverneur Morris ist einer von den "Guten"; er kämpft für alternative Energien und Bürgerrechte, gegen den Irakkrieg und gegen die Todesstrafe.
Er ist nicht nur so attraktiv wie Kennedy, sondern gilt als integer und immun gegen Kungeleien. Meyers und sein väterlicher Boss, Kampagnenleiter Paul Zara, befehligen eine Schar idealistischer junger Freiwilliger, die Morris im entscheidenden Vorwahlkampf in Ohio zum Sieg verhelfen will.
Doch als sich der unerfahrene Stephen auf ein Treffen mit dem gegnerischen Wahlkampfmanager Duffy einlässt, beginnt sich das Intrigenkarussell zu drehen.
Während er von den alten Hasen Zara und Duffy belauert wird, wirft zugleich Praktikantin Molly ein Auge auf den Jungspund.
Die charmante junge Frau bietet ihm unerwartet Entspannung vom aufreibenden Kampagnenalltag.
Doch warum wird Molly nachts von Morris angerufen? Wer beim Stichwort Praktikantin an Bill Clintons Monica-Gate denkt, hat den richtigen Riecher. In Clooneys verstörender Kabale allerdings hat die Affäre fatale Folgen.
Unversehens findet sich der alerte Stephen in einem politischen Mikadospiel wieder, in dessen Verlauf er Idealismus und menschlichen Anstand buchstäblich begräbt, um seine Karriere voranzutreiben.
Clooney, Vorzeigefigur des liberalen Hollywood, wollte den auf einem Theaterstück basierenden Film schon 2007 drehen. Doch mit der Wahl Barack Obamas "erschien uns ein zynischer Politikerfilm fehl am Platz".
Ein Jahr später aber, als Obama die in ihn gesetzten Hoffnungen Schritt für Schritt enttäuschte, "war das Timing perfekt", so der desillusionierte Star.
"The Ides of March - Tage des Verrats", USA 2011, 101 Minuten, FSK: 12, Verleih: Tobis, Regie: George Clooney, Darsteller: Ryan Gosling, G. Clooney, Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti, Evan Rachel Wood u.a.Kinostart: 22. Dezember 2011