Verfilmung von Roman „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht kommt ins Kino
Düsseldorf · Seinen Podcast „Gemischtes Hack“ kennen viele junge Menschen: Comedian Felix Lobrecht ist in der Berliner Gropiusstadt aufgewachsen und erzählt davon in seinem Roman „Sonne und Beton“. Die Verfilmung des Buch kommt nun ins Kino.
„Mann, is dein Ernst? Lass mich doch mal rein jetzt, Alter. Ich bin seit vier Jahren auf dieser bekackten Schule.“ Lukas steht vor dem Gebäude, aber die Sicherheitsleute lassen ihn nicht aufs Gelände, weil er seinen Ausweis vergessen hat. Also schwänzt er kurzerhand und gerät bald in eine Schlägerei, die fatale Folgen haben wird. Mit dieser Szene beginnt Felix Lobrechts Roman „Sonne und Beton“. Es ist die Geschichte von vier Jungs, die im Berliner Süden aufwachsen, in der Neuköllner Gropiusstadt.
Mit Cherry Coke, Tastentelefon und Aufnahmen aus der Zeit des früheren Kanzlers Gerhard Schröder bringt der Film die frühen 2000er zurück. Wie im Buch steht Lukas vergeblich vor seiner Schule, trifft danach andere Jungs und wird von Typen im Park zusammengeschlagen. Es fallen dann Sätze wie: „Hast du ma' Spiegel geguckt? Dein ganzes Gesicht ist zerfickt.“
Die Hauptrollen des Films sind besetzt mit vier jungen Schauspielern. „Tatort“-Darsteller Jörg Hartmann spielt Lukas' Vater Matthias, der froh ist, bald als Hausmeister an der Universität arbeiten zu können, gerne Zeitung liest und oft sagt: „Der Klügere gibt nach.“ Lukas' älterer Bruder hält das für einen weniger hilfreichen Satz und lebt stattdessen nach der Devise „Der Klügere tritt nach“. Irgendwann kommen Lukas und die Jungs auf die Idee, in die Schule einzubrechen und die neuen Computer zu klauen.
Felix Lobrecht ist vor allem als Comedian und Podcaster („Gemischtes Hack“) bekannt. Der 34-Jährige ist so erfolgreich, dass sogar die „New York Times“ über ihn geschrieben hat. Angebote, sein Buch zu verfilmen, gab es mehrere. Die Schwergewichte hätten deutlich mehr Geld als sie geboten, erzählte Produzent Fabian Gasmia bei der Berlinale. Lobrecht aber habe sich für ihr Angebot entschieden, weil er das Gefühl gehabt habe, dort werde der kompromissloseste Film daraus gemacht. Lobrecht bestätigte das und sagte, er habe das Gefühl gehabt, dass sie am ehesten verstanden hätten, worum es in dem Buch wirklich gehe. Ihm sei beim Film wichtig gewesen, Schauspielerinnen und Schauspieler zu finden, die den Vibe verstünden, sagte Lobrecht der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Berlinale. Dass sich die Dialoge nicht anfühlten wie in deutschen Filmen, sondern dass man die Sprache treffe. „Mir war sehr wichtig, dass das authentisch ist.“