Schauspielerin hatte um Sterbehilfe gebeten Ellen Schwiers im Alter von 88 Jahren gestorben

München · Sie spielte in mehr als 60 Filmen und 200 TV-Produktionen mit: Am Freitag ist die Schauspielerin Ellen Schwiers nach langer schwerer Krankheit mit 88 Jahren friedlich im Kreise ihrer Familie in ihrem Haus am Starnberger See gestorben.

 Ellen Schwiers bei der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises 2013.

Ellen Schwiers bei der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises 2013.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Das teilte ihre Tochter, die Schauspielerin Katerina Jacob, am Freitag mit. Schwiers wirkte seit 1947 in über 60 Filmen und über 200 Fernsehproduktionen mit. Zu ihren ersten großen Erfolgen zählte der Nachkriegsklassiker "08/15", in dem sie an der Seite von Joachim Fuchsberger spielte. Weitere Erfolge waren "Der rote Schal" oder "Das Erbe von Björndal". Sie spielte auch in der Serie "Unser Charly", als Tante Alma in der Serie "Doktor Martin" und stand zuletzt noch 2017 für die ZDF-Reihe "Die Spezialisten" vor der Kamera.

Daneben stand Schwiers für eine Reihe von Theaterproduktionen als Schauspielerin auf der Bühne und führte auch erfolgreich Regie. Sie spielte bei den Festspielen in Salzburg die Buhlschaft im "Jedermann", 2013 gewann Schwiers den Deutschen Schauspielpreis. Mit ihrem Mann Peter Jacob und ihrer Tochter Katerina gründete sie ein Tourneetheater. Das letzte Mal auf der Bühne stand Schwiers 2015 zu ihrem 70-jährigen Bühnenjubiläum in dem Stück "Altweiberfrühling".

Schwiers war bis zuletzt Verfechterin der assistierten Sterbehilfe. Im März sorgte sie für große öffentliche Aufmerksamkeit durch ihren Wunsch nach Sterbehilfe, da sie wegen ihrer Schmerzen nicht mehr leben wolle. Ihrer Tochter warf sie vor, dies abzulehnen.

Katerina Jacob wurde dafür nach eigenen Angaben massiv attackiert. In einer Reaktion erklärte die aus der Serie "Der Bulle von Tölz" bekannte Jacob, nicht gegen Sterbehilfe zu sein. Ihre Mutter habe aber abgelehnt, mit ihr nach Holland zu fahren. In Deutschland wiederum sei es verboten. Sie forderte im Namen ihrer Mutter die Bundesregierung auf, für eine Lösung zu sorgen.

(felt/AFP)
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