Experimentalfilm "Under the Skin" Scarlett Johansson als zweifelndes Killer-Alien

Düsseldorf · Scarlett Johansson als mysteriöse Femme fatale, das riecht doch nach einem Kassenschlager. Ist es aber nicht. "Under the Skin" ist ein Experimentalfilm, der die meisten Zuschauer verschrecken wird, obwohl er sehenswert ist.

 Scarlett Johansson und Regisseur Jonathan Glazer auf der Premiere.

Scarlett Johansson und Regisseur Jonathan Glazer auf der Premiere.

Foto: afp, TIZIANA FABI

Offenbar ziellos und komplett regungslos fährt eine junge Frau mit einem Van durch die Highlands von Schottland. Sie schaut sich nach Männern um, will dabei aber unentdeckt bleiben.

Wenn sie mal einen mitnimmt, ändert sich ihre Stimmung - sie wird sozial, unterhält sich, flirtet sogar. Es ist der Anfang vom Ende für die Männer, denn: die unbekannte Schöne ist eine Außerirdische, Menschenfleisch gilt auf ihrem Heimatplaneten als Delikatesse und sie hat den Auftrag, für Nachschub zu sorgen.

Was sich nach einem Erotikthriller anhört, ist eigentlich gar nicht richtig einzuordnen, erfüllt die Erwartungshaltung am besten mit der Einordnung "Experimentalfilm".

Regisseur Jonathan Glazer bietet dem Zuschauer keine seichte Kost, gesprochen wird nur allzu selten. Sein Werk funktioniert jedoch über das Visuelle, der Engländer arbeitet mit viel Symbolik, die sich jedoch der düsteren Stimmung unterordnet. Schottland wirkte selten so trist.

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Foto: 20th Century Fox

Superstar Johansson gibt sich derweil alles andere als prätentiös, sie passt überraschend gut in das Setting des Films. Sie spielt ihre Rolle minimalistisch und überzeugt problemlos in ihrer Rolle als zweifelndes Killer-Alien.

Das Werk will aber nicht gefallen, es ist harte Kost. Cineasten werden ihre Freude haben, für einen unterhaltsamen Filmabend ist "Under the Skin" aber beileibe nicht gemacht.

"Under the Skin" ist ab dem 10. Oktober auf DVD und BluRay zu bekommen.

(cfk)
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