Der Schauspieler wünscht sich zum Geburtstag Spenden für UNICEF Rothaut mit weißer Weste: Pierre Brice wird 75 Jahre

Düsseldorf (rpo). Er verkörpert noch heute für viele den idealen Häuptling der Apachen: der Schauspieler Pierre Brice, der am Freitag seinen 75. Geburtstag feiert. Dabei war dem schönen Spross einer alten Adelsfamilie aus dem französischem Brest eigentlich eine Militärkarriere vorbestimmt.

<P>Düsseldorf (rpo). Er verkörpert noch heute für viele den idealen Häuptling der Apachen: der Schauspieler Pierre Brice, der am Freitag seinen 75. Geburtstag feiert. Dabei war dem schönen Spross einer alten Adelsfamilie aus dem französischem Brest eigentlich eine Militärkarriere vorbestimmt.

Drei Kriege hat Pierre Baron le Bris alias Pierre Brice miterlebt: Im Zweiten Weltkrieg arbeitet er als Botenjunge für den Widerstand. Später dient er als Soldat zunächst im Algerienkrieg und später im Indochinakrieg. 1951 kehrt der bekennende Patriot von dort mit drei Tapferkeitsmedallien nach Frankreich zurück.

Doch anstatt weiterhin in die Fußstapfen seines Vaters, einem Marineoffizier, zu treten, entscheidet er sich eine Leben als Schauspieler und nimmt Unterricht. Vergeblich wartet er auf Aufträge, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren arbeitet er als Fotomodell und Tänzer. Mit 25 Jahren kommt er seinem Ziel näher: Er spielt an der Seite von Eddie Constantine in dem Film 'Harte Fäuste - heißes Blut'. Von da an bekommt er Engagements in spanischen Filmen und spielt an Theatern in Stücken von Leo Tolstoj und Victor Hugo.

In Spanien ist Brice bereits bekannt, als er 1962 erstmals zur Berlinale nach Berlin kommt. Dort sieht ihn Regisseur Horst Wendtland und denkt "Das ist mein Winnetou." Noch im selben Jahr beginnen die Dreharbeiten für 'Der Schatz im Silbersee'. Von da ab ist Brice der Inbegriff für den weisen und mutigen Indianer.

Der Schauspieler identifiziert sich mehr und mehr mit der Rolle des Indianer-Häuptlings. Seine Fangemeinde wächst von Film zu Film. Insgesamt 56 Mal ziert Brice das Cover der Jugendzeitschrift 'Bravo'. Kaum jemand anders schaffte das. Als bekannt wird, dass der Häuptling der Apachen in "Winnetou III" sterben soll, kommt es zu einer Protestwelle. Um die aufgebrachten Fans zu beruhigen, verspricht Regisseur Wendtland weitere Winnetou-Filme zu produzieren.

Rainbow Man mit Bundesverdienstkreuz

Die Karl-May-Welle bricht 1968 ab, dennoch bleibt Brice Schicksal mit Deutschland verbunden. Er nimmt Schallplatten mit Liedern in deutscher Sprache auf und heiratet 1981 die bayrische Arzttocher Hella Krekel. Uu diesem Zeitpunkt steht er im sauerländischen Elspe bereits wieder als Winnetou auf der Freilichtbühne. Nach dem zehnjährigen Engagement pausiert er für zwei Jahre, bevor Brice im Kalkberg-Stadion in Bad Segeberg erneut in die Rolle des Winnetou schlüpft. Die Stücke schreibt er selbst.

Zwischendurch versuchte er sich immer wieder in anderen Rollen auf deutschen Boulevardbühnen. Doch nicht nur für das Publikum bleibt er der Häuptling der Apachen. Er selbst fühlt sich den Indianern so stark verbunden, dass er deren realen Lebensbedingungen in der Fernsehserie 'Mein Freund Winnetou' verarbeitet.

Vom Stamm der Winnebago-Indianer im amerikanischen Bundesstaat Nebraska erhält er 1992 für sein Engagement die Ehrbezeichnung 'Rainbow Man'. Für seine vermittelnde Darstellung des Winnetou bekommt er im gleichen Jahr das Bundesverdienstkreuz.

Heute nutzt Brice seine Bekanntheit als Winnetou-Darsteller für den Kampf gegen Landminen und für 'Kinder in Not'. Er sammelt Spenden und hat bereits selbst einen Hilfskonvoi nach Bosnien begleitet. Er war als UNICEF-Botschafter in Kambodscha und wünscht sich von seinen Fans zum Geburtstag Spenden zugunsten von UNICEF. Er selbst arbeitet derzeit auf seinem Landsitz in der Nähe von Paris an seiner für den Herbst angekündigten Biografie. Über den Titel kann nur spekuliert werden, vielleicht: 'Winnetou - mein Schicksal'.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort