"Spieltrieb" Provozierende Verfilmung von Juli-Zeh-Roman

Juli Zehs Roman "Spieltrieb" gehört zu den meistdiskutierten Büchern der jüngeren deutschen Literatur. Wie das Buch bei seinem Erscheinen vor neun Jahren, dürfte jetzt auch die Verfilmung von Regisseur Gregor Schnitzler ein heftiges Pro und Contra auslösen. Nicht nur die Geschichte bietet dazu reichlich Anlass, sondern ebenso die Entscheidung des Regisseurs Gregor Schnitzler, ganz und gar nicht gefällig zu erzählen.

Teenager Alev (Jannik Schürmann) kommt neu an die Schule einer Kleinstadt. Der charismatische junge Mann mit dämonischer Ausstrahlung bringt die 15-jährige Ada (Michelle Barthel) dazu, den Deutsch- und Sportlehrer Smutek (Maximilian Brückner) sexuell zu verführen. Das Mädchen entwickelt erstaunlicherweise Gefühle für jeden der Männer, schafft es jedoch lange nicht, sich für einen von beiden zu entscheiden. Eine Katastrophe ist unvermeidbar.

Ausführlich wird gezeigt, wie Alev den Geschlechtsverkehr von Ada und Smutek filmt und im Internet zeigt. Gregor Schnitzler will wohl nicht allein mit der Geschichte, sondern auch mit einer kalten Erzählweise aus der Position unbeteiligten Beobachtens provozieren. llll

(dpa)
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