Comic-Hund aus Entenhausen Pluto - ein liebenswerter Tollpatsch wird 75

Düsseldorf (rpo). Pluto aus Entenhausen wird 75. Der liebenswerte Vierbeiner von Micky Maus feiert seinen Geburtstag am 18. August in Topform; wie üblich mit hängender Zunge und aufgestellten Schlappohren. Seinen ersten Auftritt hatte der damals noch Namenlose 1930 im Trickfilm "Die Sträflingskolonne". Er verfolgte den Gefängnisausbrecher Micky. Der Hund gefiel Walt Disney so gut, dass er daraus einen neuen Charakter schuf.

Pluto, der Hund von Micky Maus, springt seit 75 Jahren meist tollpatschig, manchmal aber auch richtig mutig und heldenhaft durch die Comics und Trickfilme.

Pluto, der Hund von Micky Maus, springt seit 75 Jahren meist tollpatschig, manchmal aber auch richtig mutig und heldenhaft durch die Comics und Trickfilme.

Foto: AP, AP

Fast gleichzeitig machte im Lowell-Observatorium in Flagstaff im US-Staat Arizona der Astronom Clyde Tombaugh mit der Entdeckung eines bis dahin unbekannten Planeten Schlagzeilen, den er Pluto nannte. Das machte sich Disney+ zu Nutze; innerhalb eines Jahres kannte jeder den neuen Hund ebenfalls unter dem Namen Pluto.

Der keiner Rasse zuzuordnende Vierbeiner ist trotz der Namensgleichheit kein Wesen von einem anderen Stern, sondern erlebt ganz irdische Geschichten. Er ist das wohl bedeutendste "echte" Tier im Comic-Städtchen Entenhausen, dessen Bevölkerung sich aus menschlich agierenden und sprechenden Mäusen, Enten, Gänsen, Bären oder Schweinen zusammensetzt.

Pluto ist Mickys Hund. Er springt meist tollpatschig, manchmal aber auch richtig mutig und heldenhaft durch die Comics und Trickfilme. Offenbar ist er eine Art Jagdhund, denn er tritt bei zahlreichen Angel- und Jagdausflügen zusammen mit Micky, Goofy oder auch Donald Duck auf, beispielsweise in dem Film "Die Entenjagd" von 1932 oder in "Der Vorstehhund" aus dem Jahr 1939, der sogar für den Oscar nominiert war.

In der Regel agiert Pluto als Mickys Freund. Er geht aber auch mit anderen Disney-Figuren auf die Jagd nach Lacherfolgen - so in "Strandpartie", wo er sich mit Donald gegen räuberische Ameisen zur Wehr setzen muss. Hier klebt er prompt auf dem von Donald zum Schutz vor den lästigen Insekten ausgelegten Fliegenpapier fest und hat seine liebe Not, wieder davon loszukommen. Die Geschichte endet damit, dass Donald vom Fliegenpapier eingehüllt wird wie von einem Schlafsack.

Komische Variante von Lassie

Pluto gilt den Disney-Fans als komische Variante von Filmhunden wie Rin Tin Tin oder Lassie. Er wird geliebt als mutiger, ängstlicher, listiger, gutmütiger und manchmal vorwitziger Vierbeiner. Nur ein einziges Mal spricht er. Das war in dem 1931 entstandenen Streifen "Die Elchjagd", in dem Micky versehentlich auf seinen Hund schießt, der sich daraufhin tot stellt. Als Micky ihm in die Pupillen schauen will, sagt Pluto "Küss mich!"

Seinen ersten Solo-Auftritt ohne Micky hatte Pluto 1936 im Trickfilm "Mutter Pluto", im dem er von gerade geschlüpften Hühner-Küken für die Mutter gehalten wird. Nach anfänglichem Verweigern verteidigt er die vermeintlich geraubten Küken gegen den Hahn und wird von den Jungen entsprechend belohnt.

Umwerfend ist auch die Geschichte von einer Invasion der Marsianer, die Pluto dutzendfach klonen und damit für Verwirrung in Entenhausen sorgen. Auch als Retter in der Not hat sich der Hund mit dem grünen Halsband und dem bindfadenartigen Schwanz einen Namen gemacht. Bei einer Hundeausstellung hat Micky mit ihm zunächst keinen Erfolg, als aber ein Feuer ausbricht, erweist sich Pluto als Held und erhält am Ende doch noch einen Preis.

Er ist ein Universaltalent. In einem Anti-Nazi-Film aus dem Jahr 1943 agiert er als "Gefreiter Pluto", ein andermal ist er Strandwächter, dann unfreiwilligerweise Maskottchen auf einem Schiff, das von Mäusen terrorisiert wird. Und sein Streit mit einer wild gewordenen kleinen Biene um diverse Kaugummikugeln lässt Comicfreunde immer noch Tränen lachen.

(ap)
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