„Nomadland“ ist der große Sieger Eine historische Oscar-Nacht

Analyse · Die Oscars sind so divers und vielfältig wie nie zuvor. Zum ersten Mal in der rund hundertjährigen Geschichte des Preises gewann eine nicht-weiße Frau die Auszeichnung für die beste Regie. Der Krisenjahrgang 2021 könnte der Beginn einer neuen Ära in Hollywood sein.

„Nomadland“ wurde als bester Film ausgezeicnet: Frances McDormand (l.) ist die Hauptdarstellerin, Chloe Zhao führte Regie.

„Nomadland“ wurde als bester Film ausgezeicnet: Frances McDormand (l.) ist die Hauptdarstellerin, Chloe Zhao führte Regie.

Foto: AFP/CHRIS PIZZELLO

Das war eine in jeder Hinsicht historische Oscar-Nacht. Zum ersten Mal in der rund hundertjährigen Geschichte des Preises gewann eine nicht-weiße Frau die Auszeichnung für die beste Regie. Chloé Zhao bekam als zweite Frau überhaupt in dieser Kategorie den Oscar (vor ihr war da nur Kathryn Bigelow, die 2010 für „The Hurt Locker“ geehrt wurde), und allein das zeigt schon, warum dieser Preis zuletzt als aus der Zeit gefallen galt. Die 1982 in Peking geborene Regisseurin inszenierte „Nomadland“ über eine Witwe, die in ihren Van steigt und auf der Suche nach Jobs durch Amerika reist. Sie wird Teil einer Gemeinschaft von Menschen, für die der Staat nicht mehr sorgen kann. Zhao macht aus der Geschichte nach dem Sachbuch von Jessica Bruder kein Elendsdrama, sondern ein spirituelles Film-Erlebnis mit erhabenen Bildern. Der halbdokumentarische Film ist der große Gewinner dieses Oscar-Jahrgangs: Er wurde als bester Film ausgezeichnet, zudem gewann Hauptdarstellerin Frances McDormand für die Hauptrolle ihren inzwischen dritten Schauspiel-Oscar (Nach „Fargo“ 1997 und „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ 2018).