Fotos Diese Deutschen konnten bei den Oscars gewinnen

Seit 1929 wird der Oscar jedes Jahr für die besten Filme des Vorjahres verliehen. Deutsche Produktionen sind eher selten dabei, aber einige Male ging die Auszeichnung dann doch nach Germany. Ein Überblick über die deutschen Preisträger.
Gleich im ersten Jahr der Oscar-Verleihungen gewann der deutsche Schauspieler Emil Jannings den Preis als Bester Hauptdarsteller (in „Sein letzter Befehl“).
1930 gewann Hans Kräly, der unter dem Namen Hanns Iwan Jean Kräly 1884 in Hamburg geboren wurde, den Oscar für das Beste adaptierte Drehbuch des Films „The Patriot“ (dt. Der Patriot“. Der Film handelt von der Geschichte des russischen Zaren Paul I. Emil Jannings spielte in dem Stummfilm den Zaren. Der Film gilt heute als verschollen. Es existieren nur noch Fragmente von ungefähr sechs Minuten Länge.
Luise Rainer (Foto) gelang es sogar zweimal: 1937 für ihre Rolle in „Der große Ziegfeld“ und 1938 mit „Die gute Erde“. Für letzteren wurde ebenfalls Karl Freund für die Beste Kamera ausgezeichnet. Freund wurde 1955 sein zweiter Oscar für technische Verdienste verliehen.

In den folgenden Jahren gewannen einige Deutsche in unterschiedlichen Kategorien einen Oscar:
- Regisseur und Schauspieler Ernst Lubitsch bekam 1947 einen Ehrenoscar für herausragende Leistungen
- Filmarchitekt Alfred Junge wurde 1948 für „Black Narcissus“ für das beste Szenenbild ausgezeichnet
- Komponist Franz Wachsmann (Franz Waxman) bekam 1951 einen Oscar für seine Filmmusik in „Boulevard der Dämmerung“ – und 1952 gleich noch einen für die Musik in „Ein Platz an der Sonne“

Der Komponist André Previn erhielt 1959 seinen ersten Oscar für die Filmmusik für das Filmmusical „Gigi“ – es folgten drei weitere: 1960 für die Opernverfilmung „Porgy und Bess“, 1964 für die Liebeskomödie „Das Mädchen Irma la Douce“ und 1965 für „My Fair Lady“. Previn hat damit so viele Oscars gewonnen wie kein anderer Deutscher.

Er galt in den 1960er und 1970er Jahren als der bekannteste Tierfachmann Deutschlands: Bernhard Grzimek. Der Tiermediziner, Zoologe und langjährige Direktor des Frankfurter Zoos moderierte zu der Zeit im Hessischen Rundfunk. Für seinen Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“, bei dem er und sein Sohn Michael Regie führten, erhielt 1960 den Oscar für den besten Dokumentarfilm.

Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff bekam 1980 einen Oscar für den Film „Die Blechtrommel“ in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“.

Regisseur Wolfgang Becker gewann für seinen Film „Schmetterlinge“ 1988 den Studentenoscar. 15 Jahre später gelang ihm mit „Good Bye, Lenin!“ ein großer internationaler Erfolg.

- Für ihren animierten Kurzfilm „Balance“ erhielten die Zwillingsbrüder Wolfgang und Christoph Lauenstein 1990 einen Oscar
- Der Filmtechniker Georg Thoma wurde 1992 mit dem Oscar für Wissenschaft und Entwicklung für die von ihm entwickelte Fluid-Bekämpfung für Sachtler-Stativköpfe ausgezeichnet
- 1994 ging ein Oscar an Pepe Danquart (Kurzfilm „Schwarzfahrer) und der Studentenoscar an Katja von Garnier („Abgeschminkt“)

Hans Zimmer ist einer der einflussreichsten Filmkomponisten der Gegenwart. Er war bereits elfmal für den Oscar nominiert, gewonnen hat er ihn zweimal. 1995 erhielt er für die Musik zu „Der König der Löwen“ die Auszeichnung. 2022 konnte er sich über den Oscar für die Filmmusik zum Science-Fiction-Epos „Dune“ freuen.

- 1996 ging ein Oscar an den Ingenieur Peter Denz für die Erfindung der flackerfreien Videokamera
- Die Medienschaffenden Tyron Montgomery und Thomas Stellmach erhielten 1997 einen Oscar für ihren animierten Kurzfilm „Quest“
- Für die visuellen Effekte von „Independence Day“ ist Volker Engel verantwortlich – er wurde 1997 dafür mit einem Oscar ausgezeichnet
- In den folgenden Jahren wurden einige Filmstudierenden mit dem Studentenoscar ausgezeichnet: Raymond Boy 1997, Thorsten Schmidt 1998, Marc-Andreas Bochert 1999 und Florian Gallenberger 2000.

Florian Gallenberger (links im Bild) gewann 2001 mit „Quiero ser“ einen Oscar in der Kategorie „Bester Kurzfilm“. Im Jahr zuvor war der Film bereits mit dem Studentenoscar ausgezeichnet worden.

Mit ihrem Film „Nirgendwo in Afrika“ triumphierte die deutsche Regisseurin Caroline Link bei der Oscar-Verleihung 2003. Sie erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“. Im selben Jahr wurde Florian Baxmeyer für seinen Film „Die rote Jacke“ mit dem Studentenoscar ausgezeichnet.

- Für die Erfindung des Teleskop-Kamerakrans wurde Horst Burbulla 2005 mit einem Oscar ausgezeichnet
- Ulrike Grote erhielt 2005 den Studentenoscar für ihren Kurzfilm „Der Ausreißer“
- Den Oscar für technische Verdienste erhielt 2006 für den Film „L.A. Crash“ das Team um Udo Schauss, Hildegard Ebbesmeier, Nicole Wemken, Michael Anderer
- Für seine visuellen Effekte wurde der Softwareentwickler Florian Kainz 1997 (zusammen mit Jeffery Yost, Christian Rouet und David Benson) , 2007, 2011 und 2014 (zusammen mit Jeffery Yost, Philip Hubbard und Jim Hourihan) ausgezeichnet

2007 wurde „Das Leben der Anderen“ von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck als „Bester fremdsprachiger Film“ ausgezeichnet. 2019 war er für "Werk ohne Autor" nominiert.

Regisseur Toke Constantin Hebbeln gewann 2007 mit seinem Film „Nimmermehr“ den Studenten-Oscar.

Der Regisseur Jochen Alexander Freydank erhielt 2009 einen Oscar für seinen Kurzfilm „Spielzeugland“. Zuvor hatten mehrere deutsche Filmfestivals den 14-Minüter abgelehnt, auf diversen Festivals im Ausland lief er jedoch erfolgreich und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Er ist nicht deutsch, aber immerhin deutschsprachig. Zwar galt er als klarer Favorit, dennoch war es ein Paukenschlag, als Christoph Waltz 2010 den Oscar als „Bester Nebendarsteller“ im Film „Inglorious Basterds“ gewann. Obwohl er Österreicher ist, war auch Deutschland aus dem Häuschen. Drei Jahre später legte Walz mit einem Oscar für seine Rolle in „Django: Unchained“ nach.

2015 ging ein Oscar an den Deutschen Dirk Wilutzky. Sein Film „Citizenfour“ wurde als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet. Im Vorjahr holte Johannes Saam den Oscar für technische Verdienste – ansonsten gingen die Deutschen leer aus.

Gerd Nefzer (3.v.l.) aus Schwäbisch Hall freut sich 2022 über den Oscar. Er erhielt zusammen mit (v.l.) Brian Connor, Paul Lambert und Tristan Myles (re.) die Auszeichnung für die besten visuellen Effekte im Film „Dune“.
2018 gewann er den Oscar zusammen mit seinen Kollegen John Nelson, Paul Lambert und Richard R. Hoover für die besten visuellen Effekte in „Blade Runner 2049“.

Das Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ von Edward Berger ist der erste deutsche Film, der in der Oscar-Kategorie „Bester Film“ nominiert wurde und zugleich der erste deutsche Film, der bei einer Oscar Verleihung neun Nominierungen erhielt. Der Film gewann vier Oscars in den Kategorien „Bester internationaler Film“, „Beste Kamera“, “Bestes Szenenbild“ und „Beste Filmmusik.“
