"Baader Meinhof Komplex" Deutscher Film für Oscar nominiert

München (RPO). Der "Baader Meinhof Komplex" von Regisseur Uli Edel geht als deutscher Kandidat ins Rennen um den Oscar. Das teilte der Verband German Films am Dienstag in München mit.

"Der Baader Meinhof Komplex": RAF reloaded
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Der Film von Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger setzte sich gegen die Mitbewerber "Kirschblüten - Hanami" von Doris Dörrie, "Wolke 9" von Andreas Dresen, "Die Welle" von Dennis Gansel und "Dr. Aleman" von Tom Schreiber durch.

Die "großartige schauspielerische Leistung und die außergewöhnliche filmische Umsetzung der Geschichte" erlaube einen Blick auf die Zeit der frühen 70er Jahre der Bundesrepublik Deutschland, "ohne dabei die Täter zu glorifizieren", urteilte die unabhängige Fachjury.

Eichinger sagte: "Uli Edel und ich freuen uns sehr." Sie hätten in diesen Film viel Energie gesteckt und seien "stolz darauf, für den deutschen Film ins Oscar-Rennen gehen zu dürfen". Eichinger war bereits 2005 mit dem Historiendrama "Der Untergang" für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert.

"Der Baader Meinhof Komplex" nach Stefan Austs gleichnamigem Buch über die Rote Armee Fraktion sollte am Dienstagabend Premiere in München feiern. In den Hauptrollen sind unter anderen Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz und Nadja Uhl zu sehen. Der Film startet am 25. September in den deutschen Kinos und wurde den Angaben zufolge bereits "weltweit in die wichtigsten Territorien verkauft".

Für Aufsehen hatte Regisseur Edel am Wochenende mit Äußerungen gesorgt, wonach er aus Gesprächen mit Ex-RAF-Terroristen wisse, wer 1977 Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wirklich erschossen habe. Da er dies aber nicht beweisen könne, habe er dieses Wissen nicht verwendet, sagte Edel dem Nachrichtenmagazin "Focus".

German Films, das nationale Informations- und Beratungszentrum für die internationale Verbreitung deutscher Filme, hatte das Auswahlverfahren für die Benennung des deutschen Oscar-Beitrags in der Kategorie "bester nicht-englischsprachiger Spielfilm" organisiert und die Jury einberufen. Das Ergebnis muss der Oscar-Academy in Los Angeles bis spätestens 1. Oktober vorliegen. In diesem Jahr können sich rund 100 Länder an dem Wettbewerb um die Auszeichnung für den besten nicht-englischsprachigen Film bewerben. Die Nominierungen werden am 22. Januar 2009 bekanntgegeben. Die 81. Oscar-Verleihung findet am 22. Februar im Kodak Theatre in Hollywood statt.

In diesem Jahr war die österreichisch-deutsche Koproduktion "Die Fälscher" mit dem wichtigsten Filmpreis der Welt ausgezeichnet worden. 2007 hatte das Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" den Auslands-Oscar zum dritten Mal nach Deutschland geholt.

(ap)
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