Alle Infos zum Film-Event des Jahres Auch die "Oscars" müssen sparen

Hollywood (RPO). "And the 'Oscar' goes to..." In der Nacht zum Montag ist es wieder soweit. In Hollywood werden die wichtigsten Filmpreise der Welt verliehen. Die nominierten Stars warten zwischen Hoffen und Bangen auf die Entscheidung. Auch ein deutscher Film ist im Rennen. Aber in diesem Jahr ist einiges anders. Auch in der Traumfabrik wird in Zeiten der Wirtschaftskrise gespart.

Prognose: Wer holt den Oscar 2009?
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Prognose: Wer holt den Oscar 2009?

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Foto: AFP

Die alljährlichen Galas in der Glitzerhauptstadt waren nie eine Übung in Bescheidenheit. Auch bei der Preisverleihung werden Prunk und eitle Selbstdarstellung gewiss ihren Platz haben. Doch dürfte nicht alles sein, wie es immer war. Eine Nummer kleiner — so sieht Ausschweifung in Zeiten der Krise aus.

"Den Chanel-Gürtel enger schnallern"

"Die Filmstudios fahren in diesem Jahr einen strengen Sparkurs", berichtet die bekannte Event-Veranstalterin Chris Benarrock. "Es gab eine große Entlassungswelle, das wird sich auch in den Galas niederschlagen." Normalerweise begleiten rauschende Partys von Studios, Filmverleihen und Verlagen die Oscar-Verleihung. "In diesem Jahr laden Filmstudios mit einer Oscar-Nominierung eher klein und exklusiv ins Restaurant ein und nicht zu Riesenpartys mit 500 Leuten", weiß die Partyplanerin.

Die Branche muss den Gürtel enger schnallen - auch wenn der Gürtel von Dior oder Chanel stammt. Nicht einmal vor den Party-Ereignissen der A-Klasse macht die Krise halt. Als Krönung der Oscar-Nacht gilt seit Jahren die Einladung zur Party des Hochglanz-Magazins "Vanity Fair", die nur den Stars der Top-Kategorie offensteht. Für die diesjährige Party wurde Deko-Material von früheren Veranstaltungen recycelt. Die Gästeliste wurde zusammengestrichen.

Winslet, Rourke und Penn hoffen

Im Mittelpunkt stehen natürlich auch 2009 die ausgezeichneten Filme und Schauspieler. Der Zufall will es, dass der heißeste Favorit für den Hauptpreis als bester Film der britische Streifen "Slumdog Millionaire" ist, der mit einem Drehbudget von 15 Millionen Dollar geradezu als Billigproduktion gilt. Sein schärfster Konkurrent — "Der seltsame Fall des Benjamin Button" mit Brad Pitt — kostete hingegen das Zehnfache.

Bei den besten Haupdarstellern könnten zwei alte Bekannte den Sieg davontragen. Die Britin Kate Winslet hofft nach fünf erfolglosen Nominierungen mit "Der Vorleser" endlich auf ihren ersten Academy Award. Mickey Rourke kehrt nach privatem und beruflichem Absturz mit seinem gefeierten Film"The Wrestler" in die erste Reihe zurück. Während Winslets Triumph als durchaus wahrscheinlich gilt, könnte Rourke noch sein Kollege Sean Penn gefährlich werden. Dieser überzeugte als homosueller Politiker im Drama "Milk".

RAF-Drama mit geringen Chancen

Nach einem Jahr Pause tritt auch Deutschland wieder in der Sparte des besten nicht-englischsprachigen Films an. Die Chancen des RAF-Dramas "Der Baader Meinhof Komplex" gelten aber als gering. Als stärkster Film wird der israelische Beitrag "Waltz with Bashir" gewertet, der durch den jüngsten Krieg in Nahost zusätzliche Aktualität gewinnt.

Die Gala selbst wird erstmals von Regisseur Bill Condon und Produzent Laurence Mark gestaltet. Bereits bekannt wurde, dass das Kodak Theatre einem schummrigen Nachtclub nachempfunden werden soll. Bühne und Publikum rücken zusammen (das große Foto oben zeigt eine Skizze der Bühne). An der epischen Länge der Veranstaltung dürfte dies kaum etwas ändern. Die Academy besteht darauf, dass alle 24 Kategorien in der 81. Oscar-Zeremonie auch tatsächlich verliehen werden.

(AFP)
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