Fotos Obladi, Oblada, Life Goes On - Paul McCartney wird 70
Paul McCartney ist eine Ikone der Pop-Musik. Gemeinsam mit John Lennon machte er die Beatles zur erfolgreichsten Band aller Zeiten. Doch McCartney, der jetzt 70 wird, ist nicht nur Ex-Beatle - er ist auch Vater, Buchautor, Tierschützer und Multimillionär.
Irgendwie könnte er auch 17 sein, so wie er auf der Bühne steht, mit blauem Hemd und roten Hosenträgern, mit einer Gitarre im Union-Jack-Look in der Hand, und sich das halblange Haar aus dem Gesicht pustet. Paul McCartney wirkt immer noch wie ein Junge, der einfach Spaß an der Musik hat, wenn er die alten Beatles-Klassiker intoniert.
Doch auch für eines der größten Phänomene der Popmusik gilt: Obladi, Oblada, Life Goes On - Sir Paul wird am 18. Juni 70 Jahre alt. Gefeiert wird der "runde" Geburtstag aber nur im engsten Familienkreis, schrieb der "Daily Telegraph". "Ich mag keine großen Partys", sagte McCartney.
Alles begann am 6. Juli 1957 in Liverpool. Damals traf Paul McCartney einen gewissen John Lennon. Als sich die beiden Jungs unterhielten, kamen sie auf die Musik zu sprechen. McCartney stieg bei Lennons Schülerband "The Quarry Men" ein. "Er sah aus wie Elvis, ich mochte ihn", sagte John Lennon einmal rückblickend. Beide hatten früh ihre Mütter verloren - das verband.
Lennon und McCartney blieben bis 1970 ein kongeniales Komponisten- und Songwriter-Duo. Gemeinsam mit George Harrison und Ringo Starr produzierten die Beatles (hier als Wachspuppen bei Madame Tussuads) Superhits am Fließband und prägten eine ganze Generation. Ihr Pilzkopf-Haarschnitt, die Musik, die Texte, die Klamotten: Die Beatles waren die Formation ihrer Zeit.
Nach dem Aus der Baetles startete er umgehend seine eigene Karriere - von den Fans vergöttert, von der Kritik verrissen. Für ihn begann eine schwierige Zeit mit viel Whisky, vielen Drogen und noch mehr Depressionen - obwohl er inzwischen in der New Yorker Fotografin Linda Eastman die Liebe seines Lebens gefunden und geheiratet hatte. Nach dem nie verwundenen Krebstod Lindas 1998 schien McCartney das private Glück verlassen zu haben.
Inzwischen von der Queen zum Ritter geschlagen, heiratete er 2002 das Model Heather Mills - und begann wenige Jahre später einen Rosenkrieg mit ihr. Mills behauptete öffentlich, McCartney sei nichts als ein "prügelnder Alkoholiker" und ließ sich in einem aufsehenerregenden Prozess scheiden. McCartney musste ihr umgerechnet 32 Millionen Euro Abfindung zahlen.
Er ist aber immer noch einer der reichsten Menschen in Großbritannien. Die Reichen-Liste der "Sunday Times" gab sein Vermögen und das seiner im vergangenen Jahr geehelichten dritten Gattin Nancy Shevell - wie Linda eine New Yorkerin - mit 665 Millionen Pfund an. Das ist in etwa drei Mal soviel wie bei seinen Musikkollegen Elton John und Mick Jagger. Oder mehr als doppelt soviel wie das Vermögen der Queen.
Und die Kasse klingelt auch mit 70 unaufhörlich weiter - Paul ist gefragt wie eh und eh. Er trat sowohl beim Thronjubiläum der Queen auf und wird bei der Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele in seiner Wahlheimat London am 27. Juli den Schlussakkord setzen.
"Ich bin so gut wie ehe und je", sagte Sir Paul vor kurzem in der australischen Talkshow "Sunday Night". Ans Aufhören denkt er nicht im Traum. "Ich liebe es so sehr."