Monster auf Kreuzfahrt

Der dritte Teil der Reihe "Hotel Transsilvanien" bietet solide Unterhaltung.

In seiner dritten Folge löst sich das animierte Monster-Spektakel "Hotel Transsilvanien" aus seiner gewohnten Umgebung und schickt die gesamte Ungeheuerbande auf eine Kreuzfahrt.

Als Witwer, allein erziehender Vater und Manager eines Hotels, das von Menschen verachteten Monstern einen Ort der Erholung bietet, hat sich Graf Dracula zum echten Workaholic entwickelt. Deshalb verordnet seine geliebte Tochter Mavis dem Vater ein wenig Erholung auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff, das sich vom Bermuda-Dreieck auf in die versunkene Stadt Atlantis macht. Als die Kaptänin Erika sich singend elegant von der Brücke herunterschwingt, um die Gäste zu begrüßen, macht es bei Papa Dracula "zing", was in der Vampirsprache "Liebe auf den ersten Blick" bedeutet.

Aber der schwer verliebte Blutsauger ahnt nicht, dass die schöne Schiffsführerin gleichzeitig die Urenkelin des berüchtigten Monsterjägers Van Helsing ist, der Dracula und seinen monströsen Freunden weiterhin nach dem Leben trachtet.

Während Erika ein Attentat nach dem anderen auf ihn vorbereitet, entgeht Dracula vor Liebe blind daher tapsend immer wieder knapp ihren Anschlägen. Aber bald schon beginnt auch die Urenkelin die monsterhassenden Familientraditionen zu hinterfragen.

Auch im dritten Teil von "Hotel Transsilvanien" liefert Regisseur Genndy Tartakovsky solide, aber vollkommen oberflächliche Familienunterhaltung. Der dünne Plot bildet die Krücke für eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger lustigen Sequenzen und Slapstick-Momenten. Die vielfältige Monsterrasselbande bietet hier erneut eine Menge Spielpotenzial, was über neunzig Filmminuten sicherlich besser unterhält als so manches WM-Spiel. Aber auch diese Sony-Produktion ist, was die inhaltliche wie visuelle Tiefe angeht, noch Lichtjahre von den Qualitätsstandards entfernt, die Pixar im Computeranimationsfilm gesetzt hat.

Auch wenn der Film ein lustiges Actionfeuerwerk nach dem anderen abbrennt und durch sein weit gefächertes Monsterarsenal tobt und man seinen Spaß mit dem Werk haben kann, herrscht in seinem Herzen die kreative Selbstgenügsamkeit eines Franchises, das es sich in seinem kommerziellen Erfolg allzu bequem eingerichtet hat.

Hotel Transsilvanien 3, USA 2018 - Regie: Genndy Tartakovsky, Drehbuch: Genndy Tartakovsky, Michael McCullers, 97 Min, freigegeben ab 0 Jahren

(RP)
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