„Good Bye, Lenin!“ und „Traumschiff“ Schauspieler Michael Gwisdek ist gestorben

Berlin · Der Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Good Bye, Lenin!“, zuletzt spielte er auch im „Traumschiff“ mit.

 Der Schauspieler Michael Gwisdek bei Dreharbeiten zum Kinofilm „Kundschafter des Friedens" (Archivfoto).

Der Schauspieler Michael Gwisdek bei Dreharbeiten zum Kinofilm „Kundschafter des Friedens" (Archivfoto).

Foto: dpa/Henning Kaiser

Das teilte seine Familie am Mittwoch nach Angaben der Agentur Just Publicity mit. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Good Bye, Lenin!“, „Boxhagener Platz“, „Nachtgestalten“ und „Oh Boy“. Auch im Fernsehen war er oft zu sehen: ob im „Tatort“, bei „Bella Block“ oder in den „Donna Leon“-Verfilmungen. Zuletzt war er 2019 im „Traumschiff“ zu sehen.

In seinen Rollen zeigte er sich als Komödiant, Melancholiker und Exzentriker, wie die Defa-Stiftung zu ihm schrieb. In seinen Regie-Arbeiten überzeugte er „mit ausgefeilten Figurenzeichnungen“. Privat waren Michael Gwisdek und die Schauspielerin Corinna Harfouch viele Jahre ein Paar. Sohn Robert wurde ebenfalls Schauspieler, Sohn Johannes Komponist. Später lebte Gwisdek mit seiner Frau, der Drehbuchautorin und Schriftstellerin Gabriela Gwisdek, auf dem Land vor den Toren Berlins.

Der 1942 geborene Gastwirtssohn aus Berlin-Weißensee lernte das Schauspielhandwerk an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ - wie viele prominente Kollegen. Gwisdek spielte in den 60er und 70er Jahren an verschiedenen Theatern in der DDR. Sein komödiantisches Talent brachte ihm bald Rollen im Kino ein.

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Foto: AP/Carlo Fumagalli

Nach dem Fall der Mauer erfüllte sich sein Traum, über den roten Berlinale-Teppich zu gehen. 1999 erhielt Gwisdek einen Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller in Andreas Dresens „Nachtgestalten“. Seine Trophäen-Ausbeute war groß und reicht vom Deutschen Filmpreis über den Deutschen Fernsehpreis bis zum Grimme-Preis.

(ahar/dpa)
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