Auszeichnung für Tragikomödie Europäischer Filmpreis für "Ewige Jugend"

Berlin · Der Italiener Paolo Sorrentino ist mit der Tragikomödie "Ewige Jugend" der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis. Und Oscar-Preisträger Christoph Waltz nahm sehr bewegt den Europäischen Filmpreis für seinen "Beitrag zum Weltkino" entgegen.

 Oscar-Preisträger Christoph Waltz.

Oscar-Preisträger Christoph Waltz.

Foto: ap

Die Tragikomödie "Ewige Jugend" des Italieners Paolo Sorrentino ist als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet worden. Das Drama mit Michael Caine und Harvey Keitel in der Rolle zweier sinnsuchender alter Männer holte am Samstagabend nicht nur die Trophäe in der Königskategorie des Europäischen Filmpreises. Der gerührte 82-jährige Brite Caine wurde bei der Gala in Berlin außerdem als bester Schauspieler geehrt, der 45-jährige Sorrentino als bester Regisseur. Die Deutschen, die mit Sebastian Schippers Echtzeit-Thriller "Victoria" am Start waren, gingen leer aus.

Oscar-Preisträger Sorrentino hatte bereits vor zwei Jahren mit "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" die Trophäe für den besten Spielfilm beim Europäischen Filmpreis geholt. Die britisch-französische Schauspielerin Charlotte Rampling wurde nicht nur für ihr Lebenswerk geehrt. Die vor Rührung den Tränen nahe 69-Jährige erhielt für ihre Rolle in dem Ehedrama "45 Years" auch den Preis als beste Schauspielerin.

In der Kategorie beste Schauspielerin war Laia Costa für ihre Darstellung in "Victoria" ebenfalls nominiert gewesen. Christian Friedel, der für "Elser - Er hätte die Welt verändert" als bester Schauspieler in der Auswahl war, verlor gegen Caine. Eine Besonderheit des Abends: Caine wurde für sein Gesamtschaffen auch mit dem Ehrenpreis der Europäischen Filmakademie geehrt, der nur sehr selten vergeben wird.

Die schwedische Filmsatire "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach" wurde als beste europäische Komödie ausgewählt. Regisseur Roy Andersson bekam den Preis für seinen komplett in Kulissen gedrehten, philosophisch-skurrilen Film über zwei trübselige Scherzartikel-Verkäufer.

Oscar-Preisträger Christoph Waltz (59) nahm sehr bewegt und mit zittriger Stimme den Europäischen Filmpreis für seinen "Beitrag zum Weltkino" entgegen. Der gebürtige Wiener Waltz ist bekannt aus internationalen Produktionen wie "Inglourious Basterds" und "Der Gott des Gemetzels". Im neuesten "James Bond"-Film "Spectre" spielt er den Bösewicht.

Bester Dokumentarfilm wurde "Amy" von Asif Kapadia (Großbritannien)
über die früh gestorbene Sängerin Amy Winehouse. Zwei Preise holten die Macher des griechischen Science-Fiction-Films "The Lobster". Die Europäische Filmakademie zeichnete Regisseur Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou für das beste Drehbuch aus. Auch der Preis für das beste Kostümbild ging an "The Lobster". Das Drama mit dem Iren Colin Farrell in der Hauptrolle spielt in einer Zukunft, in der kein Mensch Single bleiben darf.

Im nächsten Jahr wird der Europäische Filmpreis im polnischen Wroclaw (Breslau) verliehen, wie die Filmakademie nach der Gala im Haus der Berliner Festspiele ankündigte.

(dafi/dpa)
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