Kult-Comik kommt ins Kino "Lucky" Schweiger zieht den Colt
Köln (rpo). Nach der erfolreichen Verfilmung von "Der Bewegte Mann" versucht Til Schweiger sich jetzt erneut in der Darstellung eines Komik-Helden. In "Die Daltons vs. Lucky Luke" mimt er den einsamen Cowboy. Doch schneller als sein Schatten zieht er den Revolver noch nicht.
Ein weißer Hut, rotes Halstuch, gelbes Hemd und schwarze Weste, an den Hüften zwei Colts: Die Westernmontur, in die Til Schweiger in der haushohen Studiohalle der Kölner MMC-Studios geschlüpft ist, riecht noch nagelneu.
Aber wohl nur so lange, bis er sich damit am ersten Drehtag für den Kinofilm "Die Daltons vs. Lucky Luke" im künstlichen Wüstenstaub gewälzt hat. Für die lautstarke Horde der Fotografen und TV-Kameraleute spielt Til Schweiger gerne das Revolver-As und fuchtelt mit der Waffe herum.
Fleißig geübt hat der 40-jährige Starmime aber bisher nicht: "Ich habe heute zum erstenmal meine wunderschön designten Colts in die Hand bekommen", verrät er, "mit dem Üben hab ich noch nicht angefangen, weil die Colttaschen zu eng sind". In den nächsten Tagen werde er aber trainieren, versichert er mit treuherzigem Blick und fügt hinzu: "Aber schneller als mein Schatten werde ich wahrscheinlich nicht sein."
Die Bildergeschichten um Lucky Luke, den coolen Cowboy, der es immer wieder mit der Daltons-Bande aufnimmt, um für Recht und Ordnung zu sorgen, haben eine große Fangemeinde, seit der belgische Zeichner Morris ihn 1946 erschuf. Der einschlägig bekannte Ehapa-Verlag führt "Lucky Luke" als drittgrößten Titel in der Sparte Classic-Cartoon, übertroffen nur von den Disney-Comics und "Asterix und Obelix".
14 Jahre nach der Real-Verfilmung des Stoffes durch und mit Terence Hill hat sich nun ein französisch-deutsch-spanisches Produzententeam an eine neue Adaption des Kult-Cartoons gewagt. Das Drehbuch konzentriert sich auf die Bemühungen der erfolglosen Ganoven-Brüder Joe und Averell Dalton, mit Hilfe eines gestohlenen Zaubersombreros endlich die Achtung ihrer Mutter zu gewinnen. Die französischen Comedy-Stars Eric Judor und Ramzy Bedia schlüpfen in die Kostüme der bösen Walton-Brüder und bieten Schweiger immer wieder Paroli im Humor-Duell.
Vier Wochen wird unter der Regie des Franzosen Philippe Haim ("Barracuda") in den Kölner Ateliers gedreht, sieben Wochen an Originalschauplätzen unter Spaniens Sonne. 27 Millionen Euro kostet die Superproduktion. 20 Prozent des Budgets entfallen auf die deutsche Seite.
Als "Westernkomödie mit parodistischen Elementen" beschreibt der Hamburger Produzent Alfred Hürmer beim Set-Besuch am Dienstagabend den Genre-Ansatz. Die Kernzielgruppe liege zwischen 15 und 25 Jahre, sei aber nicht auf diese Altersgruppe beschränkt: "Das Publikum des Films dürfte etwas älter sein als die Comic-Leser, zumal die Filmfiguren die Sprache moderner junger Erwachsener sprechen."
"Das Drehbuch ist saukomisch", ergänzt Schweiger, "was die Jungs da geschrieben haben, ist noch lustiger als die Comics, das wird ein großer Erfolg!" Die Fans müssen sich aber noch bis Anfang 2005 gedulden, bis der Verleih Falcom Media Group den Film in die deutschen Kinos bringt.