Sorglose Familienunterhaltung: "Pumuckl und sein Zirkusabenteuer"

Frankfurt/Main (rpo). Der Kobold mit dem roten Haar ist wieder da: Mit "Pumuckl und sein Zirkusabenteuer" kommt am 16. Oktober der dritte Spielfilm mit dem frechen kleinen Kerl in die Kinos. Genau 40 Jahre nach seiner Geburt aus der Feder der Münchner Kinderbuchautorin Ellis Kaut.

Wieder einmal bietet Pumuckl absolut jugendfreie und vergnügliche Familienunterhaltung. Nur etwas weniger frech und etwas gefälliger gezeichnet ist der neue Pumuckl. 2002 erhielt der Streifen den Bayerischen Kinder-Medien-Preis "Weißer Elefant".

Neben der unvergleichlichen Erni Singerl ist von der ursprünglichen Besetzung nur Hans Clarin übrig geblieben. Nachdem er dem Kobold jahrzehntelang zu seiner unverwechselbar scheppernden Stimme verholfen hat, dies aber nach seiner lebensbedrohlichen Erkrankung der Stimmbänder nicht mehr kann, ist er nun als Hauptdarsteller Ferdinand Eder leibhaftig auf dem Bildschirm zu sehen. Als Cousin und Erbe des vom legendären Gustl Bayrhammer verkörperten Meister Eder kommt er unverhofft zu Pumuckl. Erst will er ihn nicht haben, dann will er ihn nicht missen. Aber da ist der kleine Kobold schon mitten in seinem turbulenten Zirkusabenteuer.

Herrlich überzeichnet spielt Sunnyi Melles die karrieresüchtige Zauberin Frau Magiaro, die sich und ihrem Partner und Ehemann (gespielt von Nikolaus Paryla) mit Hilfe Pumuckls zu Magier-Weltruhm verhelfen will. Aufmerksam gemacht auf den Kobold hat sie die patente, wenn auch etwas naive Nachbarin von Eder, Frau Straub (Christine Neubauer), die einen Aushilfsjob beim Zirkus hat. Dass Frau Magiaro so weit geht, sich unter einem Vorwand bei Eder einzuschleichen und Pumuckl zu stehlen, ahnt sie nicht.

Meister Eder schwer vermisst

Beim Zirkus angekommen, befreit dieser sich aber schnell und bringt den Betrieb zunächst außerhalb und dann auch innerhalb in der Manege gehörig durcheinander. Wenn am Ende der Magier-Vorstellung bei der "Frau ohne Unterleib" die künstlichen Fußstümpfe der Frau Magiaro auf der Bande der Manege herumstöckeln, kann sich vor Lachen niemand mehr halten. Das ist dann wirklich köstlich.

Bis Pumuckl im Zirkus ankommt, dauert allerdings ziemlich lange. In aller Breite wird zunächst erzählt, wie Pumuckl von seiner Abenteuerreise auf See zurückkommt und seinen alten Meister Eder sucht, der aber doch schon seit vielen Jahren gestorben ist. Für diese erste Station wurde das alte, seit langem abgerissene Gartenhaus mit der Werkstatt des alten Eder eigens nachgebaut.

Pumuckl kann gar nicht verstehen, warum sein "Papa" nicht da ist, und legt sich zwischen Spinnenweben in sein altes Bettchen, dessen Decke von Mäusen angeknabbert ist. Wie Pumuckl wird dann auch der ein oder andere ältere Zuschauer wehmütig an Gustl Bayrhammer denken. Hans Clarin gibt sich zwar sichtlich Mühe, ihm den ruhigen, etwas eigenbrötlerischen Handwerker nachzuspielen, so ganz überzeugend gelingt ihm das aber nicht.

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