"Regression" im Kino Ein Film über die Angst

Düsseldorf · Regisseur Alejandro Amenábar bringt mit dem Psycho-Thriller "Regression" einen von wahren Begebenheiten inspirierten Film auf die Leinwand, der mit der Angst der Protagonisten spielt – und die Zuschauer konfus im Kinosessel zurücklässt.

"Regression" mit Emma Watson im Kino: Ein Film über die Angst
Foto: dpa, bsc

Regisseur Alejandro Amenábar bringt mit dem Psycho-Thriller "Regression" einen von wahren Begebenheiten inspirierten Film auf die Leinwand, der mit der Angst der Protagonisten spielt — und die Zuschauer konfus im Kinosessel zurücklässt.

Mit "Abre los ojos" machte er Hollywood auf sich aufmerksam, das Werk "Das Meer in mir" verdiente sich vollkommen zurecht den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Sein Thriller "The Others" feierte derweil vor einigen Jahren weltweit Erfolge — nun legt der spanische Regisseur Alejandro Amenábar in diesem Genre wieder nach: "Regression" enthält Elemente des Horror- und des Suspense-Kinos und vereint international bekannte Schauspieler auf der Leinwand.

Ethan Hawke, bekannt aus "Boyhood" und "Training Day", spielt den Kriminalermittler Bruce Kenner, der im Jahr 1990 in einer Kleinstadt im US-amerikanischen Minnesota arbeitet. Er ermittelt im Fall Angela Gray. Die 17-Jährige, gespielt von "Harry Potter"-Star Emma Watson, behauptet, ihr Vater John habe sie sexuell missbraucht. Dieser gesteht die Tat sofort, kann sich aber an nichts erinnern. Kenner holt einen Psychologen hinzu, der durch Regressionstherapie die Erinnerungen von Angelas Vater wieder beleben soll. Diese zeigt: Angela scheint nicht nur ihrem Vater, sondern auch einer satanischen Sekte zum Opfer gefallen zu sein. Polizist Kenner taucht in eine Parallelwelt voller grausamer Riten ab und wird von Alpträumen und Wahnvorstellungen geplagt.

Amenábar schrieb das Drehbuch selbst und ließ sich dafür von wahren Ereignissen im Zusammenhang mit satanischem Kult inspirieren, die in den 1980er Jahren in den USA auftraten. Zu dieser Zeit wurde auch die wissenschaftlich umstrittene Regressionstherapie in den Staaten häufig verwendet. Sie ist zentral und titelgebend in Amenábars nunmehr sechsten Kinofilm, der mit einem 20-Millionen-Dollar-Budget in Kanada gedreht wurde.

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"Regression" handele davon, wie sehr der Mensch von der Furcht bestimmt wird — und in welchem Maße sie einen daran hindern könne, Dinge klar zu sehen und zu verstehen, erklärte der spanische Regisseur. Angelegt als psychologischer Kriminal-Thriller, enthält "Regression" auch Züge des klassischen Suspense-Kinos und des Horror-Genres. Produzent Fernando Bovaira bringt es auf den Punkt; er nannte "Regression" einen "Film über die Angst".

Um die Angst spürbar zu machen, braucht Amenábar kaum Spezialeffekte. Der spanische Regisseur weiß, wie er subtil Spannung aufbauen kann. Fein gestaltete düstere Bilder lassen die Zuschauer an dem Wahnsinn der Protagonisten teilhaben. Amenábar gibt den Motiven genug Zeit, um zu wirken und steigert die Spannung durch Momente der Stille. "Regression" lässt einen schließlich mit einem konfusen Gefühl im Kinosessel zurück — ob Alejandro Amenábar damit aber an die bisherigen Erfolge anknüpfen kann, ist fraglich.

(dpa)
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