Oscargewinner "In einer besseren Welt" Preisgekrönte Idealisten

Berlin (RPO). Anton ist ein schwedischer Arzt ohne Grenzen. Aufopferungsvoll kümmert sich der Idealist in einem umkämpften afrikanischen Landstrich um Kranke und Verwundete. Antons Familie lebt derweil in Dänemark. Dass es in seiner Ehe kriselt, realisiert er kaum. Auch sein Sohn entgleitet ihm zusehends. Der junge Schüler kämpft mit einem Klassenkameraden gerade seinen eigenen Kampf um Gerechtigkeit. Dabei setzt er sogar sein Leben aufs Spiel. "In einer besseren Welt" wurde in diesem Jahr mit dem Auslands-Oscar ausgezeichnet.

Justin Bieber in seinem Film "Never Say Never"
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Die dänische Regisseurin Susanne Bier hat in ihrer Karriere schon so ergreifende Werke wie "Open Hearts" oder "Brothers" auf die Leinwand gezaubert. Doch erst mit dem Drama "In einer besseren Welt" besteigt sie endgültig den internationalen Kino-Olymp. Der Film wurde unlängst mit einem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Zuvor gab es bereits einen Golden Globe.

Susanne Bier bleibt sich treu

Ungewöhnlich ist das Werk für die Dänin allerdings nicht. Bier bleibt ihrer Linie gemeinsam mit ihrem kongenialen Drehbuchpartner Anders Thomas Jensen ("In China essen sie Hunde") hundertprozentig treu. Auch "In einer besseren Welt" befasst sich mit Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Erneut geht es dabei um Lebenskrisen und aufwühlende Gefühle.

Die Filmemacherin beschreibt diesmal lauter Idealisten, die auf unterschiedliche Art und Weise für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen. Sie wollen eine bessere Welt - und drohen daran zu scheitern.

Vom Streben nach Frieden und Gerechtigkeit

Das Drama deutet zumindest nachvollziehbar an, wie schwierig es ist, allein das private Umfeld intakt zu halten. Anton, der selbstlose Arzt, realisiert überhaupt nicht, wie er sich von seinen Angehörigen in Dänemark mehr und mehr entfremdet. Doch auch seine Aufgabe in Afrika gestaltet sich schwierig. Der Pazifist strebt Gewaltlosigkeit an, stößt dabei jedoch massiv an seine Grenzen. Erst recht, als sich ausgerechnet ein brutaler Tyrann, der zuvor Frauen und Kinder ermorden ließ, in seine Behandlung begibt.

Doch "In einer besseren Welt" ist nicht allein auf den schwedischen Mediziner fokussiert. Auch dessen minderjähriger Sohn spielt eine bedeutende Rolle. Gemeinsam mit einem Freund organisiert er einen gefährlichen Akt der Selbstjustiz.

Verdienter Oscargewinner

Bier schafft es wieder einmal mit spielend leichter Hand, ihre Protagonisten in persönliche Krisen zu stürzen und lebensecht darzustellen. Von ihrer Besetzung wird sie vorzüglich unterstützt. Neben den gestandenen Darstellern Mikael Persbrandt, Ulrich Thomsen und Trine Dyrholm sind vor allem die Darbietungen der beiden Jungschauspieler Markus Rygaard und William Johnk Nielsen lobenswert. Bier ist ein starker Film und somit ein verdienter Oscargewinner gelungen.

("In einer besseren Welt", Drama, Dänemark 2010, 113 Minuten, FSK: 12, Regie: Susanne Bier, Darsteller: Mikael Persbrandt, Ulrich Thomsen, Trine Dyrholm, Markus Rygaard u.a.)

Kinostart: 17. März 2011

(DDP/csr)
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