Film-Kritik Per Anhalter durch die Galaxis: Britischer Humor

Arthur Dent ist für mehrere Millionen Leser kein Unbekannter. Er ist der Protagonist in dem Kultbuch "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams. Jetzt landet Arthur Dent mit seinen außerirdischen Freunden auf der Leinwand. Britischer Humor, Ironie und Sarkasmus sind ein wesentlicher Bestandteil des Films.

Per Anhalter durch die Galaxis
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Per Anhalter durch die Galaxis

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Foto: Buena Vista

Wenn die Welt untergeht, ist es nicht schlecht, einen Außerirdischen zum Freund zu haben. Der Brite Arthur Dent ist so ein Glückspilz. Und wie sich bald herausstellt, ist er der einzige männliche Erdenbewohner, der das Inferno überlebt. Dass er ausgerechnet der von ihm angebetete Trish McMillan bei seiner abenteuerlichen Irrfahrt durch die Galaxis wiederbegegnet, macht das menschliche Alleinsein auf fremden Sternen etwas erträglicher.

Weltweit wurden bereits mehr als 15 Millionen Romane mit dem englischen Originaltitel "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy" verkauft. Nun hat eine britisch-amerikanische Produktion in der Inszenierung von Garth Jannings den Versuch unternommen, mit der originell-schrägen Science-Fiction-Geschichte des 2001 verstorbenen Autors auch die Kinobesucher zu faszinieren.

Der Anfang des 110-minütigen Films, der in England wesentlich billiger gedreht wurde als das in Hollywood der Fall gewesen wäre, ist viel versprechend: Denn mit britischem Humor, Ironie, Sarkasmus und witzigen Figuren wird geschildert, wie zuerst Dents Haus einer Umgehungsstraße zum Opfer fällt, dann aber die Erde mit einer gewaltigen Explosion für eine galaktische Umgehungsstraße pulverisiert wird. Danach reist Arthur in Pyjamahose und Bademantel mit seinem dunkelhäutigen außerirdischen Freund Ford Perfect per Anhalter durch die Weiten des Alls.

Originelle Figuren, aber keine runde Sache

Das ist hübsch absurd, und den depressiven Roboter Marvin mit seinem traurigen Mondgesicht schließt man regelrecht ins Herz. Abgedrehte Einfälle und Szenen, die schon das Buch so populär gemacht haben, sind auch im Film reichlich zu finden. Aber die Macher trauen sich dann doch nicht, voll auf diese Karte zu setzen. So muss Action her, dazu computeranimierte Tricktechnik, um doch noch irgendwie mit "Star Wars" und Steven Spielbergs bald in die Kinos kommenden "Krieg der Welten" mithalten zu können. Das gelingt gewiss nicht, doch gibt es im Detail Erstaunliches zu sehen, so die gigantische Werkstatt des kauzigen Planetendesigners Slartibartfast.

Und der britische TV-Komiker Martin Freeman, bei uns ein ganz unverbrauchtes Gesicht, macht in der Hauptrolle des Arthur Dent eine gute Figur. Auch Sam Rockwell als Präsident mit zwei Köpfen, aber ohne Hirn gehört zu den originellen Typen, die zu amüsieren vermögen. Doch richtig rund machen auch sie den Film nicht. Das sehr mittelmäßige Einspielergebnis nach vier Wochen Laufzeit in den USA zeigt schon, dass das vom Publikum nicht anders empfunden wird. Wer sich die Faszination von der Romanvorlage nicht beeinträchtigen lassen will, kann gut auf den Kinobesuch verzichten. Wer das Buch nicht kennt, ist allerdings mit dem Film akzeptabel bedient.

(ap)
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