"Nicht auflegen!": Bei Anruf Psychoterror

Frankfurt/Main (rpo). Dass Stu Shepard je wieder eine Telefonzelle in New York betreten wird, kann als unwahrscheinlich gelten. Denn der smarte Presseagent erlebt in einer Telefonzelle die schrecklichsten Stunden seines Lebens.

Szenenbilder 'Nicht auflegen!'
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Foto: Fox

Ein Unbekannter bedroht Stu mit der Ermordung, sollte dieser den Hörer auflegen. Dass diese Drohung weder ein Bluff noch ein schlechter Scherz ist, erfährt der junge Mann bald sehr drastisch.

"Nicht auflegen" ist der Titel des US-Thrillers von Routinier Joel Schumacher, der diese nervenzerfetzende Geschichte erzählt. Ab dem 7. August ist sie in den Kinos zu sehen. Die gesamte Handlung spielt sich in und um die Telefonzelle mitten auf dem Times Square ab. Im Zentrum steht der von dem jungen irischen Darsteller Colin Farrell verkörperte Presseagent Stu, der auf den Straßen der Metropole so virtuos an zwei Handys gleichzeitig seine Geschäfte und privaten Verabredungen abwickelt. Die Telefonzelle benutzt er nur deshalb, um seine Geliebte Pamela anzurufen. Denn die misstrauische Ehefrau kontrolliert die Handy-Rechnungen und könnte so seinem Seitensprung auf die Spur kommen.

Doch ein unbekannter Serienkiller ist längst hinter Stus Lügen und Geheimnisse gekommen, nun verlangt er in irgendeinem Hochhaus mit schussbereitem Präzisionsgewehr im Anschlag, Stu müsse seine Sünden bekennen und Buße tun, schließlich sind die USA ein tugendhaftes Land. In den kommenden Stunden am Telefonhörer durchlebt der Sonnyboy im Designeranzug ein Wechselbad an Aufregungen, das sein weiteres Leben verändern wird. Aber ob er überhaupt noch eine Chance dafür bekommt, hängt von dem sadistischen Killer ab, der Stu im Visier hat und keinerlei Skrupel kennt, jeden Störfaktor in seinem teuflischen Spiel zu beseitigen.

Spannendes Finale

Deshalb liegt auch bald ein toter Mann auf der Straße. Es ist ein brutaler Zuhälter, der von einigen Prostituierten herbeigerufen wurde, um Stu aus der Telefonzelle zu vertreiben. Natürlich verstehen die Frauen nicht, warum diese von dem Presseagenten blockiert wird. Und die bald in immer größeren Massen herbeigerufene Polizei versteht nicht, warum der vermeintliche Mörder des Zuhälters sich nicht ihrer Übermacht ergeben, sondern immer nur weiter telefonieren will. Fast scheint es, als habe Stu nur noch die Wahl, entweder von der Polizei oder von dem irren Killer ins Jenseits befördert zu werden.

Selbstverständlich kommt es zu einem spannenden Finale, in dem auch die geschockte Ehefrau wie die puppenhafte Geliebte ihren Part bekommen. Wie es dem gleich mehrfach gebeutelten Stu ergeht, sei den Kinobesuchern vorbehalten zu sehen. Ein verblüffender Vorzug des Films, der kein Meisterwerk, aber gute Unterhaltung ist, sei aber verraten: Er dauert nur 81 Minuten. Schuhmacher hat jeder Versuchung widerstanden, die Handlung in üblicher Weise auf 90 oder gar 100 Minuten zu strecken. Allein das macht "Nicht auflegen" zu einem nicht alltäglichen Film, dessen Besuch auch an heißen Sommertagen lohnt.

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