"Maman und ich" im Kino Der Junge, der eine Tochter sein sollte

"Maman und ich" ist der Überraschungserfolg des französischen Kinos: Die Identitätssuche mit einer guten Portion Humor gewann den französischen Cesar für den besten Film. .

Guillaume Gallienne ist Regisseur und Darsteller bei diesem Film.

Guillaume Gallienne ist Regisseur und Darsteller bei diesem Film.

Foto: dpa, ase

Guillaume verkleidet sich heimlich als Kaiserin Sisi. Während seine beiden Brüder mit ihrem Vater in Sporturlaub fahren, bevorzugt der Wuschelkopf Sprachkurse im Ausland. Guillaume wurde von seiner Mutter aus Verzweiflung darüber, dass sie nach zwei Jungs wieder keine Rosa-Babywäsche kaufen durfte, wie ein Mädchen erzogen.

Der französische Regisseur Guillaume Gallienne hat in der Komödie "Mama und ich" seine eigene Geschichte verfilmt: Die eines jungen Mannes, der zur Überraschung seiner Familie nicht schwul ist, sondern sich nach langem Suchen als Heterosexueller beschreibt.

"Les Garçons et Guillaume, à table!", heißt der Film im Original, auf Deutsch "Die Jungs und Guillaume, zu Tisch". Den Satz ruft die Mutter allabendlich durch das Haus, denn Guillaume wird anders behandelt als seine beiden Brüder. Von klein auf schlüpfte er in die Rolle der Tochter, die sich seine Mutter vergeblich gewünscht hatte. Er frisiert sich wie ein Mädchen und benimmt sich wie eines. Guillaume wird als schwul abgestempelt.

Gallienne hat aus seiner Identitätssuche eine originelle und mit der richtigen Dosis Humor versehene Komödie gezaubert, die in Frankreich mehr als zwei Millionen Zuschauer zum Lachen brachte. Für seinen Erstlingsfilm erhielt er den begehrten französischen César für den besten Film, für seine Verwandlungsfähigkeit im Theater, wo er sich und seine Mutter spielt, den César als bester Schauspieler.

(dpa)
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