"Maggies Plan" Verliebt in New York

In "Maggies Plan" kämpfen Julianne Moore und Greta Gerwig um Ethan Hawke.

Diesen Film muss man sehen, weil Julianne Moore darin so großartig ist, und man muss ihn sehen, weil Greta Gerwig immer großartig ist. Außerdem macht Ethan Hawke mit.

Fangen wir mit Greta Gerwig an, sie spielt hier Maggie, und die hat einen Plan: Sie will ein Kind, und weil sie weiß, dass sie nicht geschaffen ist für langfristige Beziehungen, besorgt sie sich einen Samenspender. Die Wahl fällt auf einen Mann mit Bart, der selbsteingelegte Gurken verkauft und genauso sympathisch ist, wie man sich einen bärtigen Kerl vorstellt, der in New York im unabhängigen Gurken-Business tätig ist. Er gibt dann zu verstehen, dass er den Job lieber auf natürlichem Wege erledigen würde. Nützt aber nichts.

Während Maggie also kurz vor der künstlichen Befruchtung steht, tritt Ethan Hawke in ihr Leben. Hawke heißt hier John und ist Dozent an der Uni, an der auch Maggie arbeitet. Er liest die "Paris Review", hat zwei Kinder und eine Frau namens Georgette. Mit der läuft es indes nicht so gut. John: "In Beziehungen gibt es Gärtner und Rosen. Georgette ist eine Rose." - Maggie: "Und Sie sind der Gärtner?" - John: "Aber ohne grünen Daumen."

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Georgette wird von Julianne Moore gespielt, sie ist eine exaltierte dänische Elite-Professorin, die ihre Kinder so erzieht: "Ich habe euch Snacks gemacht. Dazu dürft ihr eine Folge irgendeiner schrecklichen Serie sehen." Georgette verliert ihren Mann denn auch in einer irrwitzigen Szene an Maggie, als die gerade ihrem Kinderwunsch mit Gummihandschuhen auf die Sprünge hilft. Im entscheidenden Moment klingelt es, John ist an der Tür, dann nimmt die Natur ihren Lauf.

"Maggies Plan" ist eine Beziehungskomödie, wie Woody Allen sie nicht mehr hinbekommt. Inszeniert hat sie Rebecca Miller, Tochter des Schriftstellers Arthur Miller und Ehefrau des dreimaligen Oscar-Preisträger Daniel Day-Lewis. Die Dialoge sind schnell, und das Ensemble ist ein Traum. Ethan Hawke und Greta Gerwig spielen in diesem Film so natürlich, als wären sie tatsächlich diese Figuren, und Julianne Moore agiert im Gegensatz dazu bewusst an der Grenze zur Karikatur, was dem Film Dynamik gibt und Witz. Die Krönung ist jene Szene, in der Georgette den Ex-Mann bei einem Symposium verführen will, bei dem beide im eingeschneiten Hotel festsitzen.

Maggies Plan, USA 2015, Regie: Rebecca Miller, mit Greta Gerwig, Julianne Moore, Ethan Hawke, 99 Min.

(hols)
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