Frivole Teenie-Klamotte Mädchen, Mädchen 2: Dreizickenkomödie

Im ersten Teil ging es schon drunter und drüber, da lebten die drei Hauptdarstellerinnen noch zu Hause. Jetzt stützen sie sich ins Erwachsenenleben. Da muss ganz klar eine bezahlbare WG her - und ausgerechnet in München soll es sein.

<P>Im ersten Teil ging es schon drunter und drüber, da lebten die drei Hauptdarstellerinnen noch zu Hause. Jetzt stützen sie sich ins Erwachsenenleben. Da muss ganz klar eine bezahlbare WG her - und ausgerechnet in München soll es sein.

Und in der Komödienfortsetzung "Mädchen, Mädchen 2 - Loft oder Liebe", die am 17. Juni anläuft, lachen sich die Makler klammheimlich tot über die drei Ahnungslosen, die in der bayrischen Metropole eine günstige Wohnung suchen: Altbau, Stuck, Balkon - ein guter Witz.

Inken, Lucy und Lena, die aus den unterschiedlichsten Gründen unbehaust und unterfinanziert sind, verzagen jedoch nicht, sondern entwerfen durchaus erfolgversprechende Strategien: erstens einen Porschefahrer zu becircen, zweitens einen Zahnmedizinstudenten zu becircen, drittens den Sohn des Immobilienmaklers becircen. So ähnlich, wie es bereits in der Komödie "Wie angelt man sich einen Millionär?" vorgemacht wurde. Die spielt jedoch in den fünfziger Jahren - einer Zeit, in der weibliches Goldgräbertum mangels beruflicher Alternativen noch offen vertreten werden konnte.

Nun ist es zwar nicht so, dass diese Komödie direkt eine Rückkehr zum Versorgtwerden propagiert, aber die Möglichkeit wird zumindest ironisch angetippt. Die schüchterne Lena sieht vor ihrem inneren Auge sogleich eine Hochzeit in Weiß mit Schloss im Hintergrund, als sie von einem offensichtlich solventen Zahnmediziner zum Rendezvous eingeladen wird. Und wäre Inken tatsächlich so prompt in den gierigen Fängen eines schnöseligen Nachbarn gelandet, wenn dieser nicht einen Porsche besäße?

Doch nur Jasmin Gerat, die Felicitas Woll alias "Victoria" aus dem ersten "Mädchen, Mädchen"-Film (2001) beerbt, hat eine richtig dämliche "blonde" Rolle bekommen und muss dem Maklersohn hinterherjagen - ohne zu merken, dass er ihr, als vermeintlich armer Schlucker, schon seit längerem hinterherlüstert. Dabei ist die Blondine des Trios, Inken, zwar so tollpatschig und kurzsichtig wie Marilyn Monroe in der Millionärs-Komödie, aber viel gewitzter: Am Porschefahrer rächt sie sich mit einem so fiesen Fesseltrick, dass man bereits Scharen von Filmzuschauerinnen kreischend lachen hört.

Balance zwischen Komödie und Klamotte

Recht deftig geht es auch diesmal wieder zu, wenn Frösche geküsst werden, und besonders Diana Amft läuft bei der Suche nach dem Märchenprinz, der, wie meist, verkannt in der Ecke steht, zu großer komischer Form auf.

Zwar findet dieser Dreizickenfilm längst nicht immer die Balance zwischen Komödie und Klamotte, wie zum Beispiel der Auftritt einer verführerischen Rivalin - bulimisch, französisch und mit Kampf-Akzent - beweist. Zumindest aber dürfen Frauen sich zünftig an Beischlafräubern rächen, ohne vom Drehbuch bitter bestraft zu werden. Und der Tonfall der Fortsetzung ist diesmal weniger ordinär als frech und frivol, gestattet den Mädels aber weiterhin alle krausen Hintergedanken, egal wie unkorrekt sie aus emanzipatorischer Sicht sein mögen.

Trotz manch verunglückten Klamauks kommt diese Desillusionskomödie stellenweise pfiffig daher und scheint ziemlich nah dran zu sein am Lebensgefühl flügger Mädchen, die zwischen Wohnungssuche, Geldnot, Lover, Hormonen und Gefühlen ins Rudern geraten - und es schaffen, irgendwie. Falls Drehbuchautorin Maggie Peren diesen leichtfüßigen Boulevard-Stil durchhalten kann, ist die Geschichte durchaus noch weiter ausbaufähig.

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