Romantikdrama "Love Happens" Macher im Maßanzug taut auf

(RP). "Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen?", mit dieser Allerweltsfrage beginnt die Liaison zwischen dem Selbsthilfe-Guru Burke (Aaron Eckhart) und der Floristin Eloise (Jennifer Aniston), die auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpassen. Er ist der laute Macher im Maßanzug, dessen Motivationsparolen jeden Seminarraum zum Kochen bringen, sie ein zartes Pflänzchen in Hippieklamotten, das in seinem Laden schöne Blumenbouquets zusammensteckt.

 Mit Blumen und einem Lächeln erobert Eloise Burkes Herz.

Mit Blumen und einem Lächeln erobert Eloise Burkes Herz.

Foto: Tobis

Beide haben, das wird schnell klar, in ihrem bisherigen Leben Schrammen davongetragen. Burke hat vor drei Jahren durch einen Unfall seine Frau verloren und kompensiert seine Trauer darüber, indem er anderen Menschen bei der Trauer hilft. Während sich Eloise nach einigen enttäuschenden Erfahrungen in der Männerwelt in die Stille ihres Gartens Eden zurückgezogen hat.

Was Regiedebütant Brandon Camp, der bislang vor allem als Drehbuchautor tätig war, in "Love Happens" serviert, ist also zunächst nicht angelegt wie eine dieser Retorten-Romanzen aus Hollywood. Der Filmemacher schlägt durchaus ernstere Töne an, skizziert in prägnanten Szenen den Verlust von Lebensfreude, die Unfähigkeit zur Kommunikation und das Misstrauen, sich auf etwas Neues einzulassen.

Sein Augenmerk legt er dabei auf den von Aaron Eckhart überzeugend gespielten Burke, den von Selbstzweifeln zerfressenen Strahlemann, der sich hinter der Fassade des Gute-Laune-Onkels versteckt und abends einsam in seinem Hotelzimmer hockt. Doch langsam kommt auch er aus seiner Deckung, und anstatt weiter an der Tiefgründigkeit dieser Figur und ihren Verletzungen zu arbeiten, packt Regisseur Camp zunehmend die üblichen Klischees einer romantischen Komödie aus, mitsamt all den hohlen Phrasen, die in derlei Filmen gedroschen werden.

"Du stehst immer auf Typen, denen das Wort Problem auf der Stirn geschrieben steht", sagt die beste Freundin zu Eloise und eröffnet damit den Reigen der oberflächlichen Floskeln. Es kommt, wie es immer kommen muss, wenn sich Mann und Frau in der Traumfabrik über den Weg laufen. Und spätestens, wenn Burke reumütig seiner Eloise ein "Gib mir noch eine Chance" entgegenflötet, weiß man, dass diese beiden zerbrechlichen Herzen am Ende zueinander finden werden. Womit uns Hollywood dann doch das übliche Happyend beschert.

Bewertung: 3 von 5 Sternen

(RP)
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