Horrorklassiker "The Texas Chainsaw Massacre" neu verfilmt Leatherface lauert wieder mit der Kettensäge

Ein wahrer Überraschungserfolg gelang im vergangenen Herbst dem deutschen Videoclip-Regisseur Marcus Nispel. Sein Remake des modernen Kettensägen-Horrorklassikers "The Texas Chainsaw Massacre" ("Blutgericht in Texas") spielte über 80 Millionen Dollar an den US-Kinokassen ein. Nispel verrät das Original keineswegs, selbst wenn er bei der Gewaltdarstellung vor drastischen Details nicht zurückschreckt.

<P>Ein wahrer Überraschungserfolg gelang im vergangenen Herbst dem deutschen Videoclip-Regisseur Marcus Nispel. Sein Remake des modernen Kettensägen-Horrorklassikers "The Texas Chainsaw Massacre" ("Blutgericht in Texas") spielte über 80 Millionen Dollar an den US-Kinokassen ein. Nispel verrät das Original keineswegs, selbst wenn er bei der Gewaltdarstellung vor drastischen Details nicht zurückschreckt.

Tobe Hoopers Prototyp des Terrorfilms von 1973 kreierte zwar eine nervenzerrende Atmosphäre, verzichtete aber weitgehend auf die Darstellung des unbeschreiblichen Schreckens. Mit dem maskierten Psychopathen Leatherface etablierte Hooper eine der legendärsten Figuren des Gruselkinos. Nachdem Drehbuchautor Kim Henkel, hier mit Hooper auch als Koproduzent beteiligt, schon 1995 eine schrill-absurde Neuverfilmung verantwortete, ging Nispel den Stoff wesentlich ernsthafter an.

An der Handlung wurde nur Unwesentliches geändert. Im Sommer 1973 reist eine Gruppe von fünf ausgelassenen Jugendlichen, drei Jungen und zwei Mädchen, in einem klapprigen VW-Bus durch abgelegene texanische Landstraßen zu einem Rockkonzert. Um ein Haar hätten sie eine verstörte junge Frau umgefahren, die wie aus dem Nichts vor ihnen auftauchte. Gegen den Widerstand der anderen plädiert Erin (Jessica Biel) dafür, das hysterisch wirkende Mädchen mitzunehmen. Während man sich der nächsten Ansiedlung nähert, dreht die Unbekannte urplötzlich durch und begeht Selbstmord, - nicht ohne zuvor rätselhafte Warnungen ausgestoßen zu haben.

Schreckliches passiert in abgelegenem Haus

Dieser blutige Einstieg gibt schon die Richtung vor, in die sich der Schocker die restlichen 90 Minuten bewegt. Auf der Suche nach Hilfe und behördlicher Unterstützung stößt die Gruppe aber bei allen Bewohnern der Gegend nur auf Unverständnis oder Ablehnung. Als der Sheriff (R. Lee Ermey) schließlich auftaucht, verhält er sich ebenfalls reichlich schroff und steckt die Tatwaffe in seinen eigenen leeren Halfter. Das ist jedoch nichts gegen den Schrecken, der Erin und ihrem Freund Kemper (Eric Balfour) in einem abgelegenen Haus widerfährt, wo Leatherface schon mit seiner Kettensäge auf neue Opfer lauert.

In der ersten Hälfte setzt Nispel gelegentlich noch auf makabren Humor, was er aber spätestens dann aufgibt, wenn sich der wahnsinnige Killer und seine Sippschaft auf eine erbarmungslose Jagd nach den Jugendlichen machen. Trotz der bekannt vorhersehbaren Story baut das Remake manche spannungsgeladene Verfolgungssequenz sowie unerwartete Schreckensmomente auf.

Nispel arbeitete ein weiteres Mal mit Kameramann Daniel C. Pearl zusammen, der schon das 73er Original fotografierte. Dass Pearl die Bilder mit Farbfiltern verfremdete, erinnert zwar an Werbespots, gibt der Optik jedoch den angestrengten Retro-Look im Stil vergilbter Fotografien. Mit "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre" (nach dem Produzentennamen) legt der Ex-Frankfurter Marcus Nispel ein viel versprechendes Debüt vor, das aber hier zu Lande auf Grund seiner überdeutlichen Gewaltsequenzen nur eingefleischte Horrorfans ansprechen dürfte.

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