Komiker nach elf Jahren wieder auf der Kino-Leinwand Hape tanzt "Samba in Mettmann"

Elf Jahre nach "Kein Pardon" wuselt Hape Kerkeling wieder über die Kinoleinwand. Als sexuell frustriertem Reinigungsfachmann Olaf Kischewski fallen ihm drei heißblütige Brasilianerinnen vor die Füße und die Versuchung ist riesengroß. Denn seine Verlobte Vera (Alexandra Neldel) hat sich dem Motto verschrieben: "Drei Monate enthaltsam leben und nach der Hochzeit alles geben!"

<P>Elf Jahre nach "Kein Pardon" wuselt Hape Kerkeling wieder über die Kinoleinwand. Als sexuell frustriertem Reinigungsfachmann Olaf Kischewski fallen ihm drei heißblütige Brasilianerinnen vor die Füße und die Versuchung ist riesengroß. Denn seine Verlobte Vera (Alexandra Neldel) hat sich dem Motto verschrieben: "Drei Monate enthaltsam leben und nach der Hochzeit alles geben!"

"Witzischkeit kennt keine Grenzen" lautete das Motto, unter dem Hape Kerkeling 1993 seinen ersten Kinofilm "Kein Pardon" auf die Leinwand brachte. Darin nahm der Komiker die deutsche Fernseh-Landschaft auf die Schippe.

Der Film wurde ein großer Erfolg an den Kinokassen, bei den Fans hat er längst Kultcharakter. Nach TV-Komödien wie "Club Las Piranjas" (1995) oder "Willi und die Windzors" (1996) ist Kerkeling nun in seinem zweiten Kinofilm "Samba in Mettmann" zu sehen. Gemeinsam mit seinem Partner Angelo Colagrossi, der auch Regie führte, schrieb er das Drehbuch und spielt in der Hauptrolle wie gewohnt den Anti-Helden.

Reinigungsfachmann Olaf Kischewski (Hape Kerkeling) ist frustriert. Nicht nur, dass er im Familienbetrieb "Fleck weg" in Mettmann ganz schön unter dem Pantoffel von Vater Benno (Sky DuMont) steht und ihm das richtige Mischverhältnis von Phytonol und Retinol Oxyd Kopfzerbrechen bereitet.

Schlimmer noch: Seine Verlobte Vera (Alexandra Neldel) hat sich einem amerikanischen Jung-Guru (Max von Thun) verschrieben, der sexuelle Enthaltsamkeit - das "Tantra des Wartens" - predigt. "Drei Monate enthaltsam leben und nach der Hochzeit alles geben!" lautet seitdem Veras Leitspruch.

Caipirinha und Makramee

Als Olaf eines Abends von der Arbeit nach Hause geht, erscheint es darum wie eine Fügung des Schicksals, dass genau vor seinen Füßen drei rassige Brasilianerinnen unsanft aus einer Stretch-Limousine befördert werden. Aus - fast ausschließlich - karitativen Gründen nimmt Olaf die jungen, obdachlosen Damen mit nach Hause in seine Männer-WG. Vater Benno und der gehörlose, aber um so agilere Opa (Rolf Nagel) sind begeistert.

Schon bald stellt sich heraus, warum es die Damen in die rheinische Kleinstadt verschlagen hat: Eine von ihnen sollte Bierkönig Wolfgang Pfeffer (Uwe Rohde) heiraten. Doch seine resolute Mutter (Doris Kunstmann) bläst die Hochzeit kurzfristig wieder ab. Warum, bleibt bis zum Schluss ein Rätsel. Ebenso, wie man den brasilianischen Besuch vor der Verlobten, der Vermieterin und der Schwiegermutter in spe geheim halten könnte.

Denn Alegra, Gioia und Felicidade mischen Mettmann ganz schön auf. Die Idee ist köstlich: Einem liebeshungrigen und auch beruflich unbefriedigten Mann werden drei heißblütige Frauen vor die Füße gelegt. Hape Kerkeling überzeugt dabei in der Rolle des Saubermanns Olaf aus der Provinz, der die Damen mit seiner Reinigung ("Alles voll automatisch!") natürlich nur wenig beeindrucken kann.

Sehr lustig auch der "Kampf der Kulturen", wenn die Brasilianerinnen in der spießigen WG zwischen Makramee-Basteleien Samba-Feeling verbreiten oder die Notlüge, Alegra als Reinigungsauszubildende namens Schmidt-Caracas auszugeben.

Insgesamt bleibt der Film aber gemessen an seinem Kino-Vorgänger "Kein Pardon" hinter den Erwartungen zurück. Anders als es die Geschichte vermuten ließe, folgt nicht ein Brüller auf den anderen. Auch hätte man auf einzelne Handlungsstränge (zum Beispiel die skurrilen Voodoo-Praktiken der Brasilianerinnen) verzichten können.

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