Neu im Kino Raubüberfall mit Stil in "Banklady"

Der Film "Banklady" erzählt die wahre Geschichte der ersten deutschen Bankräuberin. Herausgekommen ist ein spannender Film, der bis zum Ende fesselt.

Gisela Werler in "Banklady": Raubüberfall mit Stil
Foto: dpa, dbo

Mitte der 60er Jahre arbeitete sie als Hilfskraft in einer Hamburger Tapetenfabrik, wohnte mit ihren gut 30 Jahren noch bei ihren Eltern im Kinderzimmer — und sehnte sich nach der großen Welt, die sie aus Illustrierten kannte. Und dann kam Hermann. Mit dem Räuber überfiel sie 19 Banken und machte Schlagzeilen. Die Medien nannten die stets höfliche und schick angezogene Unbekannte, die später im Gefängnis ihren Komplizen heiratete, die "Banklady".

Aus dem weitgehend vergessenen Fall der Gisela Werler schuf der deutsche Regisseur Christian Alvart ("Antikörper") den gleichnamigen Kriminal-, Liebes- und Freiheitsfilm mit Nadeshda Brennicke in der Titelrolle. Mit einem draufgängerischen, schmierig-attraktiven Charly Hübner als Spießgesellen Hermann Wittorff, Ken Duken und Heinz Hoenig als ungleichen Kripo-Ermittlern sowie — in einem Cameoauftritt — dem norddeutschen Entertainer Heinz Strunk als Erotikclub-Gast. "Wir hatten Glück", sagte der Regisseur damals, "das Leben hat die Geschichte scheinbar fürs Kino entwickelt und geschrieben. Viele Dinge hätte ich mich nicht getraut zu erfinden."

Es ist so unterhaltsam wie menschlich und zeitgeschichtlich erhellend, den Werdegang der moralisch zwar mehr als zweifelhaften, aber alles andere als böswilligen "Banklady" zu verfolgen. Als liebenswert-naiv und gerissen, introvertiert und tollkühn zeichnet Brennicke ihre Ganovin mit teurem Audrey-Hepburn-Look.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort