Jack Black in der Hauptrolle "Gänsehaut" — zu glatt und nicht wirklich bedrohlich

Düsseldorf · In "Gänsehaut" spielt Jack Black den real existierenden Bestseller R.L. Stine: Zwei Bücher schreibt er jeden Monat, sie summieren sich zu über Hundert Bänden, die rund 350 Millionen mal verkauft wurden. 1992 wurde Stine mit der Jugend-Gruselbuchreihe "Gänsehaut" richtig erfolgreich.

 Jack Black als R. L. Stine, Odeya Rush als Hannah und Dylan Minnette als Zach Cooper in einer Szene aus dem Film "Gänsehaut".

Jack Black als R. L. Stine, Odeya Rush als Hannah und Dylan Minnette als Zach Cooper in einer Szene aus dem Film "Gänsehaut".

Foto: dpa, hjb

In der Film-Version, in der Stine als Figur auftaucht, ist es der Teenager Zach (Dylan Minnette), der nach einem Umzug zuerst die supernette und witzige Nachbarin Hannah (Odeya Rush) kennenlernt und dann ihren sehr seltsamen Vater Stine fürchten soll. Die Jugendlichen kommen sich in einem zauberhaft verlassenen und zugewachsenen Kirmes-Park näher, bei dem freundlicherweise die Elektrizität noch funktioniert.

Riesiger Yeti entsteigt einem Buch

Doch bevor sich was zwischen den beiden entwickeln kann, verschwindet Hannah und bei der heimlichen Suche in Stines Haus fällt eines der vielen verschlossenen Bücher aus dem Regal, worauf dem entriegelten Band ein riesiger Yeti entsteigt. Statt langsamer Steigerung öffnet sich hier direkt die Büchse der Pandora mit Stines Büchern, die reihenweise ihre Kreaturen in die Wirklichkeit entlassen: Start frei für die Action.

Der Zauber der Bücher, ihre Kraft, Welten und Wesen zu schaffen, ist im Zirkelschluss auch immer selbst literarisches Thema, ganz populär beispielsweise in Michael Endes "Die unendliche Geschichte". Doch "Gänsehaut" stammt aus der Welt der effekt- und action-reichen Film-Fantasie, ist ein Nachbar von "Jumanji" und zitiert aus einem ganzen Kosmos von Populärkultur-Monstern.

Vampiresker Pudel — ist eine tolle Idee

Eine Armee animierter Gartenzwerge, eine riesige Gottesanbeterin, der Werwolf in der Fleischtheke des Supermarktes, der auf das Schoßhündchen-Spielzeug reinfällt. Auch der vampireske Pudel ist eine tolle Idee, zahme Zombies nicht so sehr. "Gänsehaut" fährt eine immer mal reizvolle Ansammlung an fantastischen Kreaturen auf, doch insgesamt wirken sie bei aller tricktechnischen Perfektion zu glatt und nicht wirklich bedrohlich. Da hilft auch die Musik von Gruselmeister Danny Elfman nicht.

Gänsehaut, USA, Australien 2015 (OT: "Goosebumps") - Regie: Rob Letterman mit Jack Black, Dylan Minnette, Odeya Rush 103 Min.

(RP)
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