"Freddy vs. Jason" - Gruselhelden, die keine Angst machen
Frankfurt/Main (rpo). Freddy Krueger und Jason Voorhees sind Kultfiguren des Schreckens. Bislang sind die beiden blutrünstigen Psychopathen ihre eigenen leichengepflasterten Wege gegangen. Doch Hollywood hat nun ein Spitzentreffen der Monster arrangiert, das unter dem Titel "Freddy vs. Jason" ab dem 20. November in den Kinos zu verfolgen sein wird.
Nichts könnte tödlicher sein für einen Gruselfilm als das Ausbleiben von Gruselgefühlen im Parkett. Genau das aber ist bei dem Film des aus Hongkong stammenden Regisseurs Ronny Yu der Fall: Das hanebüchen konstruierte Duell der Horrorgiganten gerät zur unfreiwilligen Lachnummer, die auch Hektoliter von Kunstblut und allerlei Abscheulichkeiten nicht vorm Absturz in ein Kinodesaster retten können. Einmal mehr bestätigt sich die alte Regel: Wer alles will, erreicht am Ende oft überhaupt nichts.
Wenn sich am Ende des 97-minütigen Streifens Freddy mit den Aufschlitzerhänden und Jason mit der Eisenmaske zum finalen Duell gegenüberstehen, ist dem Betrachter schon längst klar, dass er einem überaus faulen Zauber aufgesessen ist, der bis zu diesem Zeitpunkt schon einigen Teenagern auf der Leinwand ihr junges Leben geraubt hat. Denn selbstverständlich sind es wieder heranwachsende Amerikaner, das Zielpublikum solcher Machwerke, die den höchsten Blutzoll zu entrichten haben für die Luststillung der chronischen Massenmörder. Doch schon in diesem Teil des Streifens ist kaum ein Moment enthalten, der für echtes Erschrecken im Parkett zu sorgen vermöchte.
Schrecken in der Elm Street, Langeweile im Parkett
Aber das war ja auch gar nicht das eigentliche Ziel der Filmemacher, die vielmehr auskämpfen lassen wollten, "wer von den beiden der übelste Bösewicht des gesamten Horrorgenres ist". Die finale Auseinandersetzung, deren Resultat nicht verraten werden soll, ist choreografisch und tricktechnisch sehenswert, versöhnt aber nicht mit der Hirnlosigkeit des gesamten Unternehmens. Der Kalifornier Robert Englund schlüpft seit 1984 in die Rolle der populären Bestie Freddie Krueger und tut das auch in diesem Film.
Der ehemalige Stuntman Ken Kirziger, ein Kanadier, darf als Jason agieren. Monica Keena verkörpert mit geschwelltem Busen und unglaubwürdiger Jungfräulichkeit die niedliche Lori, die mit dem netten Will (Jason Ritter) den beiden Monstern entkommen muss. Die Elm Street ist nicht gerade der ideale Platz zum Wohnen - mit dieser Information versehen, aber keineswegs von Albträumen bedroht verlässt der Besucher das Kino nach Ansicht von "Freddy vs. Jason". Muss man/frau für diese Banalität unbedingt Eintrittsgeld ausgeben?