"Terminator IV: Die Erlösung" Die Terminatoren greifen wieder an

(RP). "Terminator IV: Die Erlösung" erzählt, was vor den ersten drei Folgen geschah. Christian Bale spielt an gegen viel dröhnende Action. Überraschung: Arnold Schwarzenegger ist zu sehen – verjüngt durch den Computer. Heute ist Europapremiere in Paris, Kinostart in Deutschland ist am 4. Juni.

"Terminator IV - Die Erlösung"
17 Bilder

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(RP). "Terminator IV: Die Erlösung" erzählt, was vor den ersten drei Folgen geschah. Christian Bale spielt an gegen viel dröhnende Action. Überraschung: Arnold Schwarzenegger ist zu sehen — verjüngt durch den Computer. Heute ist Europapremiere in Paris, Kinostart in Deutschland ist am 4. Juni.

Eigentlich war die Sache zu Ende erzählt. Niemand hat wohl damit gerechnet, dass Arnold Schwarzenegger noch einmal als Roboter mit Gewissen zurückkehren und dass der Krieg zwischen Mensch und Maschine weiter gehen würde. Auch der Regisseur des vierten Teils mit dem Kurznamen McG, der bisher durch künstlerisch weniger Wertvolles wie "3 Engel für Charlie" auffiel, war sich sicher: "Wenn die Roboter große Sonnenbrillen tragen, wie sie eigentlich nur Elton John auf hat, und nur noch Unfug geredet wird wie in Teil Drei, dann sollte man aufhören".

Nun erleben wir jedoch eine regelrechte Welle von Neustarts klassischer Filme. "Star Trek" geht in eine neue Runde, "Batman" schlägt sich ganz hervorragend. Warum "Terminator" neu aufgelegt wird, erklärt McG so: "James Cameron, der Regisseur der ersten beiden Filme, hat immer wie in der Jetztzeit erzählt. Also brach die grausame Zukunft in unseren Alltag ein, und wir mussten damit umgehen. Ich fand es extrem spannend, diese Perspektive zu verschieben und davon zu erzählen, wie es in diesem Krieg der Zukunft aussieht."

Die maschinellen Zerstörer, also die Terminatoren, kommen in diesem neuen und sehr lauten, aufregenden Film zuhauf vor. Sie fliegen und fahren Motorrad, schwimmen rasend schnell unter Wasser. Immer auf der Jagd nach den letzten Menschen, die eine nukleare Katastrophe in der Zukunft überlebt haben. Mittendrin taucht ein bekanntes Gesicht auf: Arnold Schwarzenegger persönlich. Er steht in einer Fabrik für Kampfroboter, gibt keinen Laut von sich — was viele bedauern werden. Aber er sieht aus, als wäre er in einen Jungbrunnen gefallen.

Als "Zaubermittel" setzte der Regisseur Computer ein: "Egal, wie sehr Arnold Schwarzenegger auf seinen Körper achtet. Wir hätten ihn als jungen Menschen nicht mehr verkaufen können. Was Sie da im Film sehen, ist Arnie selbst. Aber es ist sein Körper wie er in den frühen 80er Jahren ausgesehen hat", erklärt McG.

Jede Menge Tricks stecken in diesem knapp zweistündigen Film, der ein Prequel ist, eine Vorgeschichte, also davon erzählt, wie eine der bekannten Figuren aus der Filmreihe John Connor zu dem wurde, was er ist: Einer der Anführer im Krieg gegen die Maschinen.

Die Actionszenen sind sehr gut gemacht, es gibt reichlich davon. Aber für das Verstehen sollte der Zuschauer besser noch einmal einen Blick in die alten Filme werfen, sonst bleibt fraglich, wieso John Connor älter ist als sein Vater und wieso er ihn vor den mörderischen Terminatoren retten muss.

Wieder einmal ist es Christian Bale, der in der Titelrolle glänzt. Genau wie kürzlich im Fledermauskostüm von Batman. "Zu Beginn habe ich nur einfach ,Nein' gesagt, als man mir die Rolle anbot", erzählt Bale. "Wir waren mitten in den Dreharbeiten für ,Dark Knight' , da bekam ich einen Anruf, ob ich mich für eine halbe Stunde mit McG treffen will". Diese halbe Stunde hat ihn offenbar überzeugt, nicht nur Gotham-City zu beschützen, sondern auch zum Retter der Menschen in einer von Maschinen kontrollierten Welt zu werden. Worin er den Unterschied zwischen beiden Reihen sieht? "Lassen wir die Kirche mal im Dorf. Bei der Batman-Reihe geht es um den Sinn des Lebens, soweit diese Art der Unterhaltung das bieten kann. Bei Terminator geht es vor allem darum, Bösen gewaltig in den Hintern zu treten".

Christian Bale, der bekannt ist, sich für seine Rollen regelrecht aufzuopfern, bei "Der Maschinist" hätte er sich beinahe zu Tode gehungert, ging jedenfalls in seiner Rolle als grüblerischer Kämpfer so auf, dass er eines Tages am Set seinen Kameramann angeschrieen und beleidigt hatte, weil der wegen einer kaputten Lampe mitten in eine Szene geplatzt war, während Bale sich noch in seinem Charakter befand.

Der Schauspieler selbst möchte diese Angelegenheit, die für sehr viel Wirbel gesorgt hat, nicht kommentieren. Das übernimmt seine "Filmfrau" Bryce Dallas Howard, die Tochter des Regisseurs Ron Howard: "Wissen Sie, das passiert ständig. Wenn man mich zum Beispiel gefilmt hätte, als ich mit Lars von Trier ,Manderlay gedreht habe, dann würde ich heute wohl einen anderen Beruf ausüben. Es wird nun mal viel gebrüllt beim Filmemachen. Die Nerven liegen blank."

Wenn neben Bryce Dallas Howard, Christan Bale und Anton Yelchen, Moon Bloodgood und Regisseur McG heute Abend für die Europa-Premiere über den roten Teppich von Paris laufen, dann hoffen die Beteiligten, dass es nicht zum letzten Mal gewesen ist. McG möchte bald eine Geschichte erzählen, die sich über drei Teile erstreckt, in der John Connor seine Mutter trifft und in der ein junger Wissenschaftler auftritt.

Es liegen also jede Menge Geschichten auf Vorrat, die in den kommenden Jahren folgen könnten — wenn denn die Zuschauer den Neustart der Reihe akzeptieren. In den USA musste der Film am ersten Wochenende in den Kinos gegen Ben Stiller und "Nachts im Museum 2" bestehen. Dieser Kampf ging unentschieden aus.

Bewertung: 4 von 5 Sternen

(RP)
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