"Hop - Osterhase oder Superstar" Der Osterhase hat ein Problem

Frankfurt/Main (RPO). Wo wohnt der Osterhase? Auf der Osterinsel, wo sonst. Zwar erinnern die Riesenstatuen auf der pazifischen Insel nicht mal entfernt an Hasen. Darunter aber befindet sich eine unterirdische Manufaktur, in der ein Heer von Küken jenen Süßkram produziert, der Kindern zu Ostern ins Körbchen gelegt wird.

Film "Hop - Osterhase oder Superstar"
17 Bilder

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Fabrikchef ist der Osterhase, der im Trickfilm "Hop - Hase oder Superstar?" allzumenschliche Nachfolgeprobleme hat: Sein Sohn will lieber Schlagzeuger werden anstatt Schoko-Eier auszuliefern.

Die Animationskomödie wird von Produzent Chris Meledandri verantwortet, der im vergangenen Jahr nicht nur mit dem originellen Bösewicht in "Ich - Unverbesserlich" einen Hit landete, sondern zuvor schon das charmante Mammut-Epos "Ice Age" auf den Weg brachte.

Doch die Erwartungen werden enttäuscht: Sein neuer Film erweist sich als recht fader Eiersalat, zusammengeklaubt aus Resten zweitklassiger anderer Kinderfilme. So hält sich Regisseur Tim Hill strikt ans Rezept seines Vorgängerfilms "Alvin und die Chipmunks" und lässt erneut ein hyperaktives Trickfilmgeschöpf mit einem Mensch aus Fleisch und Blut koalieren.

Osterhasensohn EB - eine Abkürzung für "Easter Bunny - haut also ab nach Hollywood, um als Drummer Karriere zu machen. Dort trifft er auf den Berufsjugendlichen Fred, der gerade von seinen Eltern vor die Tür gesetzt wurde. Fred verdaut den Schock über das sprechende Karnickel recht schnell und quartiert es in einer Villa ein, die Fred in Abwesenheit des Besitzers hüten soll.

Obwohl der umtriebige Junghase von einer Häsinnen-Eingreiftruppe verfolgt wird, schafft er es in eine Talentshow von David Hasselhoff (in seiner gebotoxten Hilavoku-Pracht ein Insider-Witz für Erwachsene). Inzwischen versucht auf der Heimatinsel Küken Carlos die Macht im Osterhasen-Imperium an sich zu reißen.

Küken vs. Karnickel

Neben "Alvin und die Chipmunks" scheint das Geschehen von den Santa-Claus-Weihnachtsfilmen inspiriert, in denen ein Mensch als Weihnachtsmann Karriere macht. Wie die Geschenkfabrik am Nordpol soll hier die detailreich ausstaffierte Süßigkeiten-Manufaktur mit Ostereierfontänen und Goldpapier-Schokohasen die Zielgruppe stimulieren.

Die Rentierkutsche wird von einem Riesenei ersetzt, das mittels Kükengeschwader flugtüchtig wird. Und das fiese Riesenküken Carlos demonstriert jenen penetranten Latino-Akzent, der seit dem Shrek-Kumpel "Der gestiefelte Kater" unverzichtbar im Trickfilm-Universum ist.

Das Prinzip "Malen nach Zahlen" herrscht auch bei den Charakteren, die gleich doppelt, als heuriger Hase und Mensch, jenen verpeilten Jungstyp vorführen, wie er in erwachsenen Beziehungskomödien schon lange sein Unwesen treibt. Der 37-jährige James Marsden ("X-Men") als Fred O'Hare (man beachte den Nachnamen) ist jedoch als Jungspund, der nicht recht weiß, was er will, zu alt.

Zwar sind in diesem Kinderfilm häsige Bezugspunkte wie etwa Tausende Kilometer lange Kaninchentunnel, Playboy-Bunny und Bonbon-Köttel ansprechend platziert. Doch der Spaß an dieser Kaninchenplage dürfte die Zehnjahres-Altersgrenze nicht überschreiten.

(apd/csr)
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