"The Jungle Book" Neues "Dschungelbuch" enttäuscht

Düsseldorf · "The Jungle Book" ist die wenig gemütliche Neuverfilmung des alten Stoffs.

Als die (Film-) Welt noch flach war, kam Rudyard Kiplings "Dschungelbuch" als Zeichentrickfilm von Disney+ ins Kino und begeisterte seitdem Generationen. Nun gestaltete Jon Favreau, der Regisseur des "Ironman", die Erwachsenwerdung von Mogli, was Warnung genug sein sollte: In diesem Dschungelbuch geht es eher rund als ans Herz.

Das Menschenkind Mogli wächst im indischen Dschungel unter Wölfen auf und lebt nach den Regeln des Rudels. Obwohl Mogli seine ungewöhnlichen Tricks nicht anwenden soll, wandelt er sich langsam vom Tier zum Menschen. Erst recht als der Tiger Shir Khan auch diesen Menschen zu seinem persönlichen Feind macht und aus dem Dschungel vertreiben will. Nun kann selbst sein väterlicher Beschützer, der Panther Baghira, dem Menschenkind nicht mehr helfen. Doch im Bären Balu findet es einen Freund, mit dem es Orang-Utan King Louie und auch Shir Khan besiegen kann.

Disney macht nicht nur aus "Star Wars" eine Fließband-Produktion, auch Zeichentrick-Klassiker kommen um ein Recycling nicht herum: "Dornröschen" etwa wurde mit "Maleficent" unsanft aus dem Schlaf geweckt. "The Jungle Book" ist nun eigentlich bei all den gepixelten Illusionen kein Real-Film, sieht aber in jedem Tierhärchen verblüffend echt aus. Und ist ansonsten erschreckend. Also nichts für kleine Kinder. Und auch nichts für Kinder, die den Trickfilm "Das Dschungelbuch" gesehen haben.

"The Jungle Book" ist ein Film von Jon Favreau, Regisseur von "Ironman", aber auch von "Kiss the Cook". Er kann die Kino-Klaviatur in jeder Tonlage bespielen. Hier haut er heftig in die Tasten eines lauten Überwältigungskinos. Eine wenig gemütliche Action-Neuverfilmung.

The Jungle Book, USA 2016 - Regie: Jon Favreau, mit Neel Sethi, 106 Min., FSK: ab 6

(RP)
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