Trotz Eddie Murphy: Netter Disneyspaß in der "Geistervilla"
Weniger der wie üblich kalauerende US-Komiker Eddie Murphy als die perfekten Spezialeffekte und der britische Schauspielroutinier Terence Stamp sorgen in der neuen Disney-Komödie "Die Geistervilla" für die Höhepunkte. Somit reicht es zum Siegel: Nette Familienunterhaltung.Der ebenso smarte wie geschwätzige Immobilienmakler Jim Evers hat seiner hübschen Frau Sara und den beiden Kindern ein Wochenende am See versprochen, aber daraus wird nichts. Denn die schwarze Mittelschichtfamilie landet in einer schlossartigen Villa, die Evers kurz vor der Abfahrt zum Vermarkten angeboten wurde und in die er auf dem Weg zum Ziel des Kurzurlaubs eigentlich nur einen Blick werfen wollte. Welche Folgen das hat, zeigt Hollywoods Gespensterkomödie "Die Geistervilla" ab 22. Januar im Kino. Vollendete ManierenJedenfalls gibt es schon nach der Einfahrt in den verwilderten Park um das unheimliche Gebäude kein Zurück mehr für die Familie, schließt sich doch das schwere Eingangstor hinter ihnen wie von Geisterhand. Schwankend zwischen Bangen und Neugier erkundet die Evers-Familie das von prachtvoller Vergangenheit kündende, nun von Spinnweben und Staub erfüllte Innere der Villa. Plötzlich taucht ein bleicher Mann mit vollendeten Manieren und (jedenfalls in der Originalfassung) markantem britischem Englisch auf. Es ist der Butler, dessen adliger Herr, ein ebenso bleicher, sehr melancholischer Beau namens Edward Gracey, ebenfalls die Gäste wider Willen begrüßt. Schon bald allerdings wird sich zum Schrecken der Evers herausstellen, dass in der Villa auch noch jede Menge untote Seelen hausen, deren seltsames Treiben selbst den vorwitzigen Makler in Angst und Schrecken versetzt. Derweil kümmert sich Gracey in auffallender Weise um Ehefrau Sara, die den zum ewigen Leben verdammten Mann so sehr an seine verlorene große Liebe erinnert. Murphy wird von Routinier Terence Stamp ausgestochenUnd da der von Robert Minkoff inszenierte Film aus der Disney-Produktion 98 Minuten läuft, passiert noch so mancherlei, bis die Evers-Familie die Geistervilla verlassen kann. Bis dahin wird der Zuschauer nicht nur einigen tricktechnisch perfekten, jedoch kinderfreundlich milden Gruseleffekten ausgesetzt, noch mehr aber der Nervensäge Eddie Murphy, der als Immobilienmakler und Familienvater in gewohnt alberner Weise herumkalauert. Doch in diesem Film wird Murphy von Terence Stamp, einem profilierten englischen Schauspieler ("Priscilla - Königin der Wüste") glatt an die Wand gespielt: Stamp serviert als Butler ein so souverän-selbstironisches Kabinettstück abgründiger Arroganz, dass Murphy trotz seiner Hautfarbe sehr blass dagegen wirkt. "Die Geistervilla" ist harmlose Kinounterhaltung für die ganze Familie, mit solchen Filmen soll einfach nur viel Geld verdient werden. Das ist nicht anrüchig. Aber viele Gründe, sich mit der eigenen Eintrittskarte daran zu beteiligen, bietet die Gespensterkomödie außer Terence Stamps Auftritt kaum.