Kino-Kritik Adam Sandler als Agent

Düsseldorf (RP). Unter Hollywoods Comedy-Stars gehört Adam Sandler zu den erfolgreichsten – und zu den blassesten. Sein Humor ist weder derb noch hintergründig, sondern einfach nur jugendfrei. Dafür scheint es ein Publikum zu geben, denn mehrere seiner Filme haben an den Kinokassen die 100-Millionen-Dollar- Grenze überschritten. Es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand ihn hasst. Besser wäre es, dann hätte er wenigstens mehr Profil.

 Adam Sandler spielt einen Agenten auf beruflichen Abwegen.

Adam Sandler spielt einen Agenten auf beruflichen Abwegen.

Foto: Sony

Düsseldorf (RP). Unter Hollywoods Comedy-Stars gehört Adam Sandler zu den erfolgreichsten — und zu den blassesten. Sein Humor ist weder derb noch hintergründig, sondern einfach nur jugendfrei. Dafür scheint es ein Publikum zu geben, denn mehrere seiner Filme haben an den Kinokassen die 100-Millionen-Dollar- Grenze überschritten. Es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand ihn hasst. Besser wäre es, dann hätte er wenigstens mehr Profil.

Nun bemüht er sich als Geheimagent Zohan um einen Imagewechsel, schon rein äußerlich. Sandler hat sich einen Kinnbart wachsen lassen, und er steht ihm gut. Im Alter von 41 Jahren sieht er endlich erwachsen aus.

Der Humor ist ebenfalls erwachsener geworden. Für "Leg dich nicht mit Zohan an" hat sich Sandler mit dem Multitalent Judd Apatow ("Beim ersten Mal", "Nie wieder Sex mit der Ex") zusammengetan, der dieses Mal nur am Drehbuch beteiligt war; Regie führt Dennis Dugan. Wer auch immer die Hauptverantwortung trägt: "Zohan" ist eine rasante Actionkomödie mit dem Mut zum sexuellen und politischen Tabubruch.

Der Titelheld, ein israelischer James Bond, ist seines Amtes müde, täuscht seinen eigenen Tod vor und beginnt in New York ein neues Leben — als Friseur. Das war schon immer sein Traum. Seine Eltern verspotten ihn als "Schwuckele", doch die überwiegend älteren Damen sind von seinem Charme und seiner Fingerfertigkeit begeistert.

Leider kommen ihm auch seine palästinensischen Feinde auf die Spur. Und die Besitzerin des Frisiersalons, in die er sich verliebt, ist ebenfalls Palästinenserin. Der Film ergreift mutig Partei gegen die Fremdenfeindlichkeit in den USA, die nach dem 11. September stark zugenommen hat.

Er plädiert dafür, dass alle Immigranten ihre Vergangenheit hinter sich lassen und gegen rechte Fundamentalisten zusammenhalten.

Allerdings gilt das nur für jene Immigranten, die ein erfolgreiches Geschäft aufbauen. Bei finanziellem Versagen hört die Gastfreundschaft auf.

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