Weihnachts-Kultfilm 30 Dinge, die Sie noch nicht über „Kevin – Allein zu Haus“ wussten

Düsseldorf · 1990 kam die Komödie über den Jungen, der das Elternhaus gegen Banditen verteidigt, in den USA in die Kinos. Der Film wurde ein gewaltiger Erfolg. Wir verraten, was hinter den Kulissen passierte – und welche Verschwörungstheorie rund um den Film entstanden ist.

 Als seine Eltern ihn Zuhause allein zurücklassen, muss Kevin (gespielt von Macaulay Culkin) das Haus gegen die „feuchten Banditen“ Marv und Harry verteidigen.

Als seine Eltern ihn Zuhause allein zurücklassen, muss Kevin (gespielt von Macaulay Culkin) das Haus gegen die „feuchten Banditen“ Marv und Harry verteidigen.

Foto: dpa/Disney+
  1. Ein Jahr nach Erscheinen des Films lag der Vorname „Kevin“ 1991 auf Platz 3 der beliebtesten Jungen-Namen in den alten Bundesländern und Platz 5 in den neuen Bundesländern Deutschlands. 1990 war er laut der Gesellschaft für deutsche Sprache noch nicht in den Top 10 zu finden. Alle Kevins, die 2022 ihren 31. Geburtstag feiern, sollten ihre Eltern also vielleicht mal fragen, wie sie auf den Namen gekommen sind …
  2. Der Film gilt als eine der erfolgreichsten Komödien der Geschichte: Weltweit spielte er rund 500 Millionen Dollar ein – und das bei Kosten von nur knapp 18 Millionen Dollar.
  3. Die Komödie kam in den USA 1990 in die Kinos, auch in der deutschsprachigen Schweiz war der Film noch vor dem Jahreswechsel (ab dem 19. Dezember) zu sehen. In Deutschland und Österreich lief der Film erst nach dem Fest am 17. bzw. 18. Januar 1991 in den Kinos an.
  4. Allein in Deutschland sahen rund sechseinhalb Millionen Menschen „Kevin – Allein zu Haus“ im Kino.
  5. Der Film ist inzwischen so etwas wie das „Dinner for One“ an Heiligabend. Seit 2014 zeigt der Fernsehsender Sat.1 die Komödie jährlich an Heiligabend – so auch in diesem Jahr ab 20.15 Uhr. Die Fortsetzung „Kevin allein in New York“ läuft am 25. Dezember um 20.15 Uhr bei Sat.1.
  6. Macaulay Culkins Bruder spielt ebenfalls in „Kevin – Allein zu Haus“ mit – als bettnässender Cousin Fuller. Anders als sein älterer Bruder feiert Kieran Culkin heute große Erfolge als Schauspieler und wurde allein dreimal für den Filmpreis „Golden Globe“ nominiert.
  7. Regisseur Chris Columbus wurde nicht nach dem berühmten Entdecker Christoph Kolumbus benannt. Vielmehr hatte sich bereits sein Großvater den Namen für eins seiner zwölf Kinder gewünscht. Doch Columbus’ Großmutter habe sich geweigert, erzählte der Regisseur mal. Columbus’ Eltern erfüllten den Wunsch des Großvaters dann mit einer Generation Verzögerung.
  8. Der Regisseur hat sich in Hollywood einen Namen gemacht als Experte für Kinderfilme. Nach „Kevin – Allein zu Haus“ drehte er unter anderem noch den Film „Mrs. Doubtfire“ sowie die ersten beiden Teile von „Harry Potter“.
  9. Beim Casting für „Kevin – Allein zu Haus“ lernte Chris Columbus eine Lektion fürs Leben: Bei Kinder-Schauspielern castet man immer die Familie mit. „Wir wussten am Anfang nicht so viel über die Familie; als wir drehten, erfuhren wir ein bisschen mehr. Die Geschichten sind haarsträubend. Ich habe einen Jungen gecastet, der wirklich ein gestörtes Familienleben hatte“, hat Columbus dem britischen „Guardian“ mal über die Familie Culkin erzählt. Bei den „Harry-Potter“-Filmen habe er daher sehr viel mehr auf die Familienverhältnisse der Schauspieler Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint geachtet.
  10. Die große Karriere als Schauspieler blieb bei Macaulay Culkin aus. Auch musikalisch war er eher in Nischen unterwegs – unter anderem mit einer Velvet-Underground-Comedy-Coverband namens „Pizza Underground“, die Lieder über Laktose-Intoleranz sang.
  11. Im Internet kursiert eine Theorie, dass Elvis Presley im Film zu sehen sein soll – obwohl der King da bereits seit Jahren tot war. Konkret geht es um die Szene, in der Kevins Mutter (gespielt von Catherine O’Hara) am Flughafenschalter nach einem Flug nach Chicago fragt und wenig später von „Polka-König“ Gus Polinski angesprochen wird. Der vermeintliche Elvis ist rechts neben O’Hara zu sehen. Anhänger der Theorie wollen weitere Verbindungen gefunden haben: Macht sich Kevin nicht vor dem Spiegel eine Elvis-ähnliche Frisur? Und was hat es eigentlich zu bedeuten, dass Regisseur Chris Columbus kurz vor „Kevin – Allein zu Haus“ einen Film über Elvis namens „Heartbreak Hotel“ gedreht hat? Klingt zu verrückt, um wahr zu sein? Stimmt.
  12. Der SPD-Politiker Kevin Kühnert änderte in Anspielung an den Film seinen Twitter-Namen im März 2020 in „Kevin allein zuhaus Kühnert“, um dafür zu sensibilisieren, die Kontakte während der Corona-Pandemie einzuschränken.
  13. Joe Pesci, der in dem Film den Ganoven Harry spielt, hat Macaulay Culkin während der Dreharbeiten in den Finger gebissen, um seine Rolle möglichst authentisch zu machen. Das erzählte der Kevin-Darsteller mal in einer Talkshow. Die Narbe ist heute noch zu sehen.
  14. Im Film findet Kevin im Zimmer seines älteren Bruders Buzz ein Foto von dessen Freundin und verzieht angeekelt das Gesicht. Das Foto zeigt allerdings gar kein Mädchen, sondern einen verkleideten Jungen, genauer gesagt: den Sohn des Art-Directors. Die Produzenten hätten es unhöflich gefunden, dass sich so über ein Mädchen lustig gemacht wird, hat Buzz-Schauspieler Devin Ratray mal verraten.
  15. Im Film schaut Kevin den Film „Angels with Filthy Souls“ – und jagt mit Ausschnitten davon auch dem Pizza-Boten und den Ganoven Marv und Harry einen Schrecken ein. Allerdings: Die Szene entstammen keinem realen Film, sondern wurden speziell für „Kevin – Allein zu Haus“ gedreht.
  16. 2018 kehrte Macaulay Culkin mit 38 Jahren noch einmal als „Kevin“ zurück und spielte einige Szenen aus dem Film für eine Werbung für den intelligenten Lautsprecher Google Assistant nach.
  17. Catherine O’Hara war offenbar nicht die erste Wahl bei der Besetzung von Kevins Mutter Kate McCallister. Der Kameramann Julio Macat verriet in einem Interview, dass eigentlich seine Frau, die Schauspielerin Elizabeth Perkins, für die Rolle vorgesehen war. Sie sagte aus Zeitgründen ab, spielte dafür aber wenig später in einem anderen Weihnachtsklassiker die Hauptrolle: „Das Wunder von Manhattan“.
  18. Das Haus der Film-Familie McCallister liegt tatsächlich im Bundesstaat Illinois, genauer gesagt in Winnetka, einer Gemeinde circa 30 Kilometer von Chicago entfernt. Die genaue Adresse lautet 671 Lincoln Avenue. Weil auch nach 30 Jahren immer noch Touristen das Haus besuchen und Fotos machen, ist es inzwischen von einem Zaun umgeben.
  19. Zum 25. Geburtstag des Films wurde „Home alone“, wie das englische Original heißt, im November 2015 noch einmal für zwei Nächste in ausgewählten Kinos in den USA gezeigt.
  20. Chris Columbus hatte von Autor John Hughes eigentlich das Skript für den Film „Christmas Vacation“ geschickt bekommen, der das Weihnachtsfest der Familie Griswold zeigt und in Deutschland unter dem Titel „Schöne Bescherung“ bekannt wurde. Doch letztlich kam es nicht zur gemeinsamen Umsetzung – und Hughes schickte ihm stattdessen das Drehbuch zu „Kevin – Allein zu Haus“.
  21. Die Film-Crew baute Teile der Kulisse in einer Schule auf – zum Beispiel die Küche. Der Keller des Hauses der McCallisters wurde in einem Swimmingpool nachgebaut, damit man den Raum auch fluten konnte.
  22. Die Rolle des Kevin war Macaulay Culkin auf den Leib geschrieben worden, nachdem Drehbuchautor Hughes mit ihm ein Jahr zuvor bereits „Uncle Buck“ gedreht hatte (übrigens zusammen mit John Candy alias Polka-König Gus Polinski). Obwohl von vornherein feststand, dass Culkin die Rolle bekommen sollte, wurden noch zig andere Jungen gecastet – weil Regisseur Chris Columbus seiner Sorgfaltspflicht genügen wollte.
  23. Komponist John Williams (Schindlers Liste, E.T.) war 1991 mit seiner Musik für den Film gleich in zwei Kategorien (Bester Song, Beste Filmmusik) für einen Oscar nominiert – dabei war er eigentlich gar nicht für die Filmmusik vorgesehen. Doch der Komponist Bruce Broughton musste kurzfristig absagen, woraufhin der Regisseur Steven Spielberg den Komponisten Williams und Regisseur Chris Columbus miteinander vernetzte.
  24. Der Entertainment-Konzern Disney+ hat für seinen Streamingdienst Disney+ im November 2021 eine Neuauflage des „Kevin“-Films unter dem Namen „Nicht schon wieder allein zu Haus“ veröffentlicht. Auch das Original ist bei Disney+ zu sehen.
  25. Macaulay Culkin ist der Patenonkel von Paris Jackson, der Tochter der verstorbenen Musik-Legende Michael Jackson. Die beiden Stars waren – trotz des großen Altersunterschieds – befreundet. Culkin begründete dies in einem Interview mal damit, dass sie beide ähnliches durchlebt hätten. Auch Jackson war schon als Kind ein Star. Gerüchte, der King of Pop habe ihn unsittlich berührt, wies Macaulay Culkin zurück.
  26. Die Schauspielerin Hillary Wolf spielte im Film Kevins Schwester Megan. Neben der Schauspielerei hatte sie aber auch noch andere Talente. 1996 und 2000 trat sie für die USA bei den Olympischen Spielen im Judo an.
  27. Der Erfolg von „Kevin – Allein zu Haus“ war so groß, dass neben der Fortsetzung „Kevin – Allein in New York“ auch noch drei weitere Teile (ohne Macaulay Culkin) gedreht wurden. Es gab sogar ein Spiel für den Gameboy von Nintendo.
  28. Harry-Darsteller Joe Pesci wurde bekannt durch verschiedene Rollen als Gangster in Filmen wie „Good Fellas“ oder auch „Casino“. Am Set von „Kevin – Allein zu Haus“ versuchte Regisseur Chris Columbus ihm mühsam, das Fluchen abzugewöhnen, weil Pesci dazu geneigt haben soll, ständig das nicht familienfilmfreundliche Wort „Fuck“ zu sagen
  29. Die beiden Darsteller der Ganoven Harry und Marv, Joe Pesci und David Stern, lernten sich nicht erst am Set kennen, sondern spielten bereits in einem früheren Film namens „I’m dancing as fast as I can“ zusammen. Das erzählte David Stern mal in einem Interview. Nachprüfen lässt sich das nicht – beide wurden noch vor der Ausstrahlung rausgeschnitten.
  30. Das Film-Team arbeitete während des Drehs quasi permanent mit künstlichem Schnee, obwohl das Budget für den Film knapp bemessen war. Erst am Drehtag der Szene, in der Kevins Mutter (gespielt von Catherine o’Hara) nach Hause zurückkehrt, hat es wirklich geschneit. Es war der Valentinstag.
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