50. Todestag James Dean: Früher Ruhm eines Unsterblichen

Frankfurt/Main (rpo). Vor fünfzig Jahren, am Nachmittag des 30. September 1955, raste James Dean in seinem neuen silbernen Porsche Spyder 559 in den Tod. Gerade einmal 24 Jahre alt und in drei Filmen zu sehen, verkörperte er bereits das Idol der westlichen Jugend seiner Zeit. Sein Tod löste damals besonders unter Mädchen eine Massenhysterie aus. Bis heute ist der Mythos vom unsterblichen Kinorebellen mit der blonden Haartolle lebendig.

Filmszenen mit James Dean
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Foto: AP

"Lebe schnell, stirb rasch und hinterlasse eine schöne Leiche", soll James Dean gesagt haben und hat sich mit Ausnahme des Zustands seines Körpers nach dem verheerenden Zusammenstoß mit einem Ford an der Schnittstelle der Highways 46 und 41 daran gehalten. Bereits mit seinem ersten Film "Jenseits von Eden" nach dem Roman von John Steinbeck wurde er als Star gefeiert, für den Oscar nominiert und galt als neues Idol. Die beiden anderen Filme "...Denn sie wissen nicht, was sie tun" und "Giganten" kamen erst nach dem Unfalltod in die Kinos und wurden nicht zuletzt wegen Deans Mitwirkung riesige Erfolge.

Der zu Depressionen neigende Farmersohn aus Indiana mit dem skeptischen Blick der stets etwas traurigen Augen hat sich in seiner kurzen Karriere eindrucksvoll als Rebell inszeniert. Doch das war nur möglich, weil er in dieser Rolle, die er in allen drei Filmen spielen durfte, so unvergleichlich glaubwürdig war. Früh hatte Dean die Mutter verloren, mit dem Vater stand er auf Kriegsfuß. Die bittere Ironie des Schicksals wollte es übrigens, dass ausgerechnet dieser ungeliebte Vater Millionenprofite aus dem Ableben des Sohnes bezog.

Auserwählt und verdammt zugleich

Was aus "Jimmy" Dean ohne sein abruptes Ende geworden wäre, muss offen bleiben. Der große Humphrey Bogart jedenfalls war skeptisch: "Hätte er weitergelebt, er hätte seinem Ruf nie gerecht werden können." Jedenfalls kann sich niemand diesen aufsässigen Filmhelden, der als bestbezahlter Rüpel Hollywoods galt, als jenen alten Mann vorstellen, der er jetzt wäre. Der größte Vorzug Deans war seine geradezu provokative Jugendlichkeit, von der jedes Bild zeugt, das damals von ihm gemacht wurde - und die der junge Schauspieler in vielen Posen sichtlich selbstverliebt von sich machen ließ.

Der Amerikaner ist etliche Jahre vor dem lateinamerikanischen Revolutionär Ernesto Che Guevara gestorben. Beide sind sie Idole und Ikonen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und beide wirken auch noch lange nach ihrem jeweils gewaltsamen Ende beeindruckend lebendig und gegenwärtig. Natürlich mimte Dean nur den Rebellen fürs Publikum, Che hingegen war Revolutionär mit Leib und Seele. Aber der frühe Unfalltod hat dem Kinohelden eine Art Beglaubigungsurkunde verliehen: Er war nicht dazu bestimmt, alt, grau und satt zu werden. Dieser James Dean war vielmehr auserwählt und verdammt zugleich.

Die Menschen werden noch lange fasziniert bleiben vom Leben und Sterben eines kaum mittelgroßen, stark kurzsichtigen Jungen aus der amerikanischen Provinz, der sich schon berühmt fühlte, als er noch im Schnellimbissen die Tische säubern musste. Und wie kann man auch nicht fasziniert sein von einem, der in so jungen Jahren diese Sätze in einem Brief an den Pfarrer seiner Heimatstadt schreibt: "Ich meine, es gibt nur eine wahre Form von Größe für einen Mann. Für mich liegt der einzige Erfolg, die einzige Größe in der Unsterblichkeit." James 'Jimmy' Dean hat für diesen Erfolg sehr jung sein Leben geben müssen. Aber er war vermutlich völlig einverstanden mit diesem Schicksal.

(ap)
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