Italienischer Regisseur Franco Zeffirelli im Alter von 96 Jahren gestorben

Rom · Franco Zeffirelli, der berühmte italienische Regisseur ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Er habe seit einer Weile gelitten, sei am Samstagmittag aber friedlich gegangen, teilte sein Sohn Luciano mit.

Zeffirelli war besonders für Opern und Filme bekannt. Zuschauer rund um die Welt erfreute er mit seinen romantischen, oftmals opulenten Produktionen. „Romeo und Julia“ brachte er 1968 an eine neue Generation. Populär war auch seine Miniserie „Jesus von Nazareth“. Für das Opernhaus La Scala in Mailand inszenierte er ebenso wie für die Met in New York.

Er machte sich zur Mission, Kultur an die breite Masse zu bringen. Bei Shakespeare und anderen literarischen Größen suchte er sich Inspiration für seine Filme, Opern produzierte er für die Zielgruppe TV-Zuschauer.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP im Jahr 2006 beschrieb er sich als Sultan, in dessen Harem drei seien: Film, Theater und Oper. „Ich bin kein Filmregisseur. Ich bin ein Regisseur, der unterschiedliche Instrumente wählt, um seine Träume und Geschichten auszudrücken - um Menschen träumen zu lassen.“

Während seiner Karriere arbeitete er mit Opernstars wie Luciano Pavarotti, Placido Domingo und Maria Callas. In Hollywood waren es Elizabeth Taylor, Mel Gibson, Cher und Judi Dench. Als einer der wenigen italienischen Filmemacher verzeichnete er auch in den USA Erfolge.

Außerdem stand er als einer der wenigen Regisseure Italiens dem Vatikan nahe. Für Live-Übertragungen im Fernsehen wendete sich die katholische Kirche 1978 bei der päpstlichen Amtseinführung hin zu Zeffirellis Darstellungsstil, ebenso 1983 für die Eröffnungsfeierlichkeiten zum Heiligen Jahr im Petersdom.

(felt/dpa)
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