Höhepunkt ist Sönke Wortmanns "Das Wunder von Bern" Internationales Filmfestival von Locarno bietet 440 Filme

Genf/Locarno (rpo). Am Mittwochabend startet im Tessin in der Schweiz das 56. Internationale Filmfestival von Locarno. Im Programm ist die Rekordmenge von 440 Filmen, die während elf Tagen gezeigt werden.

Als Hommage an den 100. Geburtstag des US-Regisseurs Vincente Minnelli wird das Festival mit dessen Musical "The Band Wagon" eröffnet. Das Festival in der Schweizer Stadt am Lago Maggiore dauert bis zum 16. August. Ein Höhepunkt wird die Uraufführung von Sönke Wortmanns "Das Wunder von Bern" am 11. August sein. Der Streifen spielt vor dem Hintergrund der Fußballweltmeisterschaft 1954 in Bern, die Deutschland gewonnen hatte. Der Film soll Ende Oktober in die deutschen Kinos kommen. Außerdem wird die deutsch-schweizerische Koproduktion "Mein Name ist Bach" von Dominique de Rivaz uraufgeführt. Insgesamt wird Deutschland beim diesjährigen Festival mit zehn Beiträgen vertreten sein.

Das Filmfestival von Locarno gehört zu den führenden so genannten A-Festivals der Welt. Die Piazza Grande mit ihrer Großleinwand von 26 mal 14 Metern bietet Platz für mehr als 7000 Menschen. Damit ist das Festival auch für die Öffentlichkeit ein kultureller Höhepunkt des Sommers. Im Wettbewerb um den "Goldenen Leoparden" sind 20 Filme aus 17 Ländern zu sehen, darunter sechs Erstlingswerke.

An dem Wettbewerb nehmen vier deutsche Koproduktionen teil. Es sind dies die deutsch-koreanische Koproduktion "Spring, Summer, Fall, Winter and Spring" von Kim Ki-Duk, die pakistanisch-deutsch- französische Koproduktion "Khamosh Pani" von Sabiha Sumar und die argentinisch-deutsch-französische Koproduktion "Los Guantes Magicos" von Martin Rejtman. Ferner stellt die Österreicherin Barbara Albert nach ihrem Erfolg mit "Nordrand" mit der österreichisch-deutsch- schweizerischen Koproduktion "Böse Zellen" ihren zweiten Film vor. Frankreich ist mit drei und Italien mit zwei Filmen vertreten. Der Ehren-Leopard wird in diesem Jahr an den englischen Regisseur Ken Loach verliehen.

Sein Sonderprogramm widmet das Festival in diesem Jahr dem Thema Menschenrechte. Eine Podiumsdiskussion soll das Programm ergänzen. Ferner wird mit einer Retrospektive von 115 Titeln die Bedeutung des Jazz in der Filmgeschichte gewürdigt. Gezeigt werden Klassiker wie Anthony Manns "The Glenn Miller Story", Francis Coppolas "Cotton Club" oder Clint Eastwoods "Bird".

Das Festival findet auch zwei Jahre nach seinem Aufstieg in die Gruppe der A-Festivals ohne große Hollywoodfilme und ohne schillernde Namen aus der internationalen Filmwelt statt. Vielmehr konzentriere sich Locarno bewusst auf Inhalte und neu filmische Formen, sagte ein Sprecher.

(Internet: www.pardo.ch/2003)

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