Kino und Konzert Wie Corona den Beruf des Idols bedroht

Düsseldorf · Große Stars brauchen die Leinwand oder eine Bühne mit zehntausenden Zuschauern. In der Coronakrise bleiben die Säle indes leer oder sind schlecht besucht. Gibt es künftig keine Idole mehr?

 Mick Jagger in der LTU-Arena in Düsseldorf 2007. Foto: Hans-Jürgen Bauer

Mick Jagger in der LTU-Arena in Düsseldorf 2007. Foto: Hans-Jürgen Bauer

Foto: Hans-Juergen Bauer/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Zum Beispiel der 4. Oktober 2008 in der O2-Arena in Berlin. 12.000 Menschen wundern sich, dass es kurz dunkel wird. Leonard Cohen bringt seinen Song „Anthem“. Und genau in dem Moment, da er die Zeilen „There is a crack, a crack in everything / That’s how the light gets in“ singt, schießt ein Lichtblitz vom gegenüberliegenden Ende der Halle zur Bühne und illuminiert den Sänger. Oder der 3. August 2009 in der Arena auf Schalke. Die Band U2 drückt ein besonders energiegeladenes „Sunday, Bloody Sunday“ in die Halle. 70.000 Menschen sind aus dem Häuschen, und weil der Gruppe das noch nicht genügt, schickt sie ansatzlos den Hit „Pride“ hinterher: Es herrscht Ekstase. Oder der 5. August 2013 in der Kölner Arena. Ein Countdown zählt die zehn Minuten bis zum Konzertbeginn herunter. Bei null schwebt Justin Bieber auf die erleuchtete Bühne, man hat ihm Engelsflügel auf den Rücken geschnallt. 13.500 Fans kreischen und schreien so laut, dass man ein Tempotaschentuch zerreißt und sich die Fetzen in die Ohren stopft.