Schauspieler wäre 100 Jahre alt geworden Henry Fonda: Edelster Western-Held Hollywoods

Frankfurt/Main (rpo). Henry Fonda selbst wäre "nie auf die Idee gekommen, Schauspieler zu werden" und wurde doch einer der erfolgreichsten Filmstars der Traumfabriken Hollywoods. Weltruhm erreichte er vor allem durch die Klassiker "Früchte des Zorns", "Die Zwölf Geschworenen" und "Spiel mir das Lied vom Tod". Am Montag wäre die unvergessliche Film-Legende mit der noblen Ausstrahlung und dem distanziert wirkenden Blick 100 Jahre alt geworden.

 Am 16. Mai wäre der amerikanische Schauspieler Henry Fonda 100 Jahre alt geworden.

Am 16. Mai wäre der amerikanische Schauspieler Henry Fonda 100 Jahre alt geworden.

Foto: AP, AP

Fonda, der einer wohlhabenden Familie mit Druckereibesitz in Omaga entstammte, wollte sich eigentlich dem Journalismus zuwenden. Doch der junge Mann fand 1925 keinen entsprechenden Job, kam aber als Techniker beim Theater unter. Dort gefiel es ihm, er sah sehr gut aus, und es war die Mutter von Marlon Brando, die ihm ersten Unterricht in der Schauspielkunst erteilte. Einige Jahre war Fonda Mitglied einer Theatertruppe, die sich "University Players" nannte.

 Am 12. August 1982 starb Henry Fonda in Los Angeles.

Am 12. August 1982 starb Henry Fonda in Los Angeles.

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Mit dieser Truppe schlug er sich durch die härtesten Jahre der wirtschaftlichen Depression, bis ihm 1934/35 erst auf der Bühne, dann auch in der Verfilmung des Stücks "Der Farmer will heiraten" der Durchbruch zu nationaler Bekanntheit gelang. Nach weiteren Filmauftritten erhielt Fonda 1939 einen lukrativen Hollywood-Vertrag. Im selben Jahr hatte er in "Jesse James - Mann ohne Gesetz" und als "Der junge Mr. Lincoln" zwei seiner größten Rollen im Kino. Bedeutende Regisseure wie Fritz Lang, William Wyler, vor allem aber John Ford setzten nun Fonda in Hauptrollen ein.

Wechselvolles Privatleben und erfolgreiche Kinder

Das machte ihn beim Publikum populär, zumal er diesem stets als der aufrechte und unbestechliche Amerikaner wie aus dem Bilderbuch erschien. Dass er viele Jahre später in Sergio Leones klassischem Italo-Western "Spiel mir das Lied vom Tod" einen skrupellosen Bösewicht verkörpern würde, lag damals noch in weiter Ferne. Aber in einer Kinokarriere, die fast ein halbes Jahrhundert währte, ist vieles möglich. Dazu zählen auch die späten Ehrungen: Zwar war der Filmstar einige Male für den "Oscar" nominiert worden - doch erst 1981 erhielt er den "Ehren-Oscar" für sein Lebenswerk.

Und in Henry Fondas Todesjahr 1982 gab es dann sogar doch noch die hohe Auszeichnung des "Oscars" für die Hauptrolle in dem Melodram "Am goldenen See", wo er erst- und letztmalig mit Tochter Jane vor der Kamera stand. Der schwer herzkranke Mann konnte die Goldstatuette allerdings schon nicht mehr selbst im Empfang nehmen. Am 12. August 1982 starb er dann in Los Angeles.

Privat war Fondas Leben ein Wechselbad: Die erste von fünf Ehefrauen starb sehr früh bereits 1931. Die zweite Ehe, aus der die ebenfalls im Filmgeschäft zu Prominenz gelangten Kinder Jane und Peter stammen, endete mit dem Selbstmord seiner damaligen Frau. Zwei weitere Ehen scheiterten.

Zuletzt war Fonda mit einer 30 Jahre jüngeren ehemaligen Stewardess verheiratet, die auch seine Witwe wurde. Mit der kaum weniger berühmten Tochter Jane verband Fonda lange Jahre eine sehr angespannte Beziehung. Für sie wie auch Sohn Peter, der seinen größten Erfolg mit dem Kultfilm "Easy Rider" errang, war es schwer, aus dem Schatten eines Vaters zu treten, der in seiner besten Zeit zu den absoluten Weltstars zählte. Henry Fonda hat in genug großen Filmen mitgewirkt, um auch in Zukunft nicht vergessen zu werden.

(ap)
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