Filmfestspiele in Cannes Hamburger Fatih Akin für bestes Drehbuch ausgezeichnet

Cannes · Der Hamburger Regisseur Fatih Akin ist beim 60. Internationalen Filmfestival in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch geehrt worden. Der 33-Jährige erhielt die Auszeichnung für seinen Film "Auf der anderen Seite". Die Goldene Palme für den besten Film ging an den Rumänen Cristian Mungiu für sein Drama "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage".

Osteuropa, Asien und Akin große Sieger
14 Bilder

Osteuropa, Asien und Akin große Sieger

14 Bilder

Der Siegerfilm erzählt die erschütternde Geschichte einer Frau, die im kommunistischen Rumänien eine illegale Abtreibung vornehmen lassen will. Am Vorabend hatte der Film bereits den Preis der internationalen Kritik erhalten.

Dabei triumphierten das osteuropäische und das asiatische Kino. Erstmals seit Jahren wurde aber mit Fatih Akins "Auf der anderen Seite" auch wieder ein deutscher Film ausgezeichnet. Zuletzt hatte Regisseur Wim Wenders 1984 mit "Paris Texas" die Goldene Palme bekommen.

Akin während der Gala im Palais de Festival ein Wort an die Türken: "Ich habe eine besondere Botschaft für die Türkei, weil es Wahlen gibt: Man muss geeint bleiben, sonst stürzen wir." Er hatte bereits den Preis der Ökumenischen Jury erhalten.

Die Filmstiftung NRW, die den Streifen Akins mit 330.000 Euro unterstützt hatte, zeigte sich hoch erfreut. "Dass diesmal wieder ein Preis an einen deutschen Film geht, ist ein besonderes Indiz. International ist der deutsche Film wirklich nicht mehr wegzudenken: Aus Deutschland kommen starke Filme mit Geschichten, die die Menschen weltweit bewegen", sagte der Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, Michael Schmid-Ospach.

Deutsch-türkische Beziehungen im Fokus

"Auf der anderen Seite" erzählt die Geschichte von sechs Menschen, deren Leben auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden sind. Charlotte Staub (Patrycia Ziolkowska) ist eine verwöhnte Studentin und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Zum Entsetzen ihrer Mutter Susanne (Hanna Schygulla) verliebt sie sich in die politische Aktivistin Ayten Öztürk (Nurgül Yesilcay), die sich illegal in Deutschland aufhält.

(afp/RPO)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort