Preisverleihung in Los Angeles Kriegsdrama „1917“ und Tarantino-Komödie gewinnen bei Golden Globes

Los Angeles · Die Golden Globes sind zum 77. Mal verliehen worden. Zu den Gewinnern gehören „Once Upon a Time in Hollywood“ und ein düsteres Kriegsdrama. Viele Stars - von Nicole Kidman bis Brad Pitt - feiern sich und ihre Erfolge bei der Trophäen-Gala.

Das Kriegsdrama „1917“ von Regisseur Sam Mendes hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Das gab der Verband der Auslandspresse in der Nacht zum Montag in Beverly Hills bekannt. Der Brite Mendes drehte das Werk so, dass es aussieht, als sei es in einer einzigen Einstellung gefilmt - dafür nahm er auch den Preis für die beste Regie entgegen. In der Komödien-Sparte siegte „Once Upon a Time in Hollywood“ von Regisseur Quentin Tarantino. Der Film wurde noch mit zwei weiteren Preisen geehrt: Tarantino gewann für das beste Drehbuch, Brad Pitt als bester Nebendarsteller. Die Golden Globes, nach den Oscars Hollywoods wichtigste Filmpreise, wurden in Beverly Hills zum 77. Mal vergeben.

Die amerikanische Schauspielerin Renée Zellweger (50) holte den Golden Globe als beste Schauspielerin in dem Filmdrama „Judy“ über die Schauspiel-Ikone und Sängerin Judy Garland. In der Männerriege gewann der amerikanische Schauspieler Joaquin Phoenix (45) für seine Rolle in dem düsteren Thriller „Joker“ den Globe als bester Drama-Darsteller. Beste Hauptdarstellerin in der Sparte Komödie/Musical wurde die US-Komikerin und Musikerin Awkwafina für ihre Rolle in der Tragikomödie „The Farewell“.

Golden Globes 2020: Tops und Flops der Stars auf dem roten Teppich
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Stars bei den Golden Globes 2020

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Foto: dpa/Jordan Strauss

Gleich zwei Auszeichnungen gab es auch für „Rocketman“ über das Leben des Sängers Elton John: Der Brite Taron Egerton gewann den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in der Sparte Komödie/Musical - und Elton John selbst wurde für den besten Filmsong geehrt.

Deutsche Kandidaten gab es diesmal nicht. Der Film „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt hatte es nicht unter die Nominierten in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“ geschafft. Hier siegte der Südkoreaner Bong Joon Ho (50) mit seinem gefeierten sozialkritischen Thriller-Drama „Parasite“.

Zum fünften Mal stand der britische Komiker Ricky Gervais als Gastgeber auf der Bühne. Zwei Ehrenpreisträger standen vorab schon fest. Die US-Moderatorin Ellen DeGeneres erhielt den Carol-Burnett-Preis als Ehrung für besondere TV-Persönlichkeiten. Tom Hanks wurde mit dem Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk gewürdigt.

In den Fernsehkategorien gab es indes ungewöhnlich viele Preisträger, die nicht aus den USA stammen. Zwei Preise gingen an das opulente Familiendrama „Succession“ über einen alternden TV-Mogul. Die Reihe gewann in der Königskategorie als beste Dramaserie und der in Schottland geborene Brite Brian Cox wurde zum besten Hauptdarsteller einer Dramaserie erkoren. Die von HBO produzierte US-Serie ist in Deutschland beim Sender Sky Atlantic HD zu sehen.

Mehrere Trophäen gingen an britische Werke: Beste Schauspielerin in einem Drama wurde die Britin Olivia Colman als Queen Elizabeth II. in der Netflix-Serie „The Crown“. In der Comedy-Kategorie gewann BBCs „Fleabag“ als beste Serie. Deren Autorin Phoebe Waller-Bridge spielt darin eine einsame Großstädterin. Die Londonerin gewann auch den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie. Bei uns erschien „Fleabag“ bei Amazon.

Bester Komödien-Hauptdarsteller wurde Ramy Youssef für seine autobiografische Serie „Ramy“ über einen US-amerikanischen Mittzwanziger mit ägyptischen Wurzeln. Produziert wird „Ramy“ von Hulu.

Beste Mini-Serie wurde das US-amerikanisch-britische Atomkatastrophendrama „Chernobyl“ von HBO (in Deutschland bei Sky zu sehen). Der Schwede Stellan Skarsgard gewann darin für seine Verkörperung eines sowjetischen Politikers den Preis als bester männlicher Nebendarsteller. Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie wurde der Australier Russell Crowe als TV-Produzent Roger Ailes in „The Loudest Voice“. Den Preis als beste Hauptdarstellerin einer Miniserie gewann Michelle Williams für ihre Verkörperung der Schauspielerin und Tänzerin Gwen Verdon in der Serie „Fosse/Verdon“. Patricia Arquette wurde für „The Act“ zur besten Nebendarstellerin ernannt.

Über die Auszeichnungen des Verbands der Auslandspresse (HFPA) in 25 Film- und Fernsehkategorien entscheiden rund 90 internationale Journalisten, die seit langem in Hollywood arbeiten. Bei den Oscars stimmen fast 9000 Filmschaffende ab. Die Academy Awards werden am 9. Februar vergeben.

(zim/dpa)
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